Unsere Kinder werden in einer Umwelt groß, in der eine
Vielfalt von Medien und oftmals ein Überangebot an elektronischer
Unterhaltung eine hohe Attraktivität besitzen und das
draußen Spielen, das Toben und Fahrradfahren, das Baumklettern,
Seifenkistenbauen und Kaulquappenfangen schon lange
abgelöst haben. Prägten noch vor wenigen Jahren typische
Bewegungsspiele wie Hinkepott, Seilspringen, Gummitwist
und Fangspiele das nachmittägliche Straßenbild, so werden
heute Kinder zum Sportverein mit dem Auto gefahren,
Kinder aus Sicherheitsgründen nicht allein mit Fahrrad
und Roller losgeschickt und Kindergruppen, die gemeinsam
Klettern, Toben und andere Kinder zum Spielen in großen
Gruppen an der Haustür einsammeln, sind selten geworden.
Unsere Gesellschaft hat sich verändert - die Auswirkungen
jedoch sind gravierend.
Oftmals verfügen Kinder nicht mehr über ein sicheres
Körpergefühl, kennen ihre körperliche Leistungsfähigkeit
nicht und zeigen insgesamt, dass unsere Gesellschaft
bewegungsarme Menschen erzieht. Dabei sind Kinder im
Grundschulalter grundsätzlich bewegungsfreudig. Diese
Freude an der Bewegung möchten wir erhalten, weiter
aufbauen, bzw. generieren.
Hier ist ein regelmäßiger und fundierter
Sportunterricht unabdingbar, denn eine „[
]
zentrale Aufgabe des Schulsports der Grundschule ist
es, die Kinder zu befähigen, sich mit anderen gemeinsam
zu bewegen, mit ihnen zu spielen und Sport zu treiben,
insbesondere auch geschlechterübergreifend. Bewegungshandlungen
sollen deshalb häufig kooperatives Verhalten ermöglichen.“
Dabei lässt sich der Sportunterricht nicht auf
das Schaffen von Bewegungssituationen reduzieren. Im
Sportunterricht werden Schülerinnen und Schülern
soziale Regeln und ein respektvoller Umgang miteinander
vermittelt. Sie erlernen einen angemessenen Umgang mit
Aggression und Gewalt, sie lernen zu verlieren, aber
auch das Zusammenspielen mit Teampartnern und das Gewinnen.
So erfahren sie, dass regelmäßiges, ernsthaftes
Üben zum Erfolg führt. So ist es die vorrangige
Aufgabe des Sportunterrichts, „die Kinder zu körperlicher
Betätigung anzuregen und die dazu notwendigen Fähigkeiten
und Fertigkeiten zu entwickeln. Die Entwicklung von
Gewohnheiten und Einsichten fördert Einstellungen
wie Übungs-, Anstrengungs- und Durchhaltebereitschaft,
Erfolgszuversicht und Selbstvertrauen; ebenso gehören
Verantwortungs- und Hilfsbereitschaft sowie Fairness
dazu.“
Wir bemühen uns, unseren Schülerinnen und
Schülern regelmäßig Bewegungsräume
und -anlässe zu verschaffen. Neben dem zweistündigen
Sportunterricht gibt es ein psychomotorisches Bewegungsangebot
in der Eingangsstufe, für die Klassenstufen 3 und
4 jahrgangsübergreifend im Wahlpflichtangebot ein
doppelstündiges Sportangebot und in der Jahrgangsstufe
4 epochalen Schwimmunterricht. Neben einer großen
Sporthalle mit den entsprechenden Materialien verfügt
die Auenwaldschule über eine großzügige
Sportaußenanlage (u.a. Wettkampfbahn 'Typ C',
Fußballplatz, großzügiger Rasennebenplatz,
Beach-Volleyballfeld) mit vielen unterschiedlichen Angeboten
(z.B. Bundesjugendspiele, Lauftag, Ausrichtung von Sportfesten
und Wettkämpfen). Im Sportunterricht wird auch
mit Waveboards gearbeitet: Hier steht die Gleichgewichtsschulung,
auch im Hinblick einer Vorbereitung auf die Fahrradprüfung
und die Orientierung im Raum Vordergrund.
Die Teilnahme an und die Ausrichtung von Sportfesten
und Wettkämpfen sind für uns selbstverständlich. Ein
Lauftag und Bundesjugendspiele finden regelmäßig statt,
aber auch Schulfeste und -feiern, wie z.B. das Faschingsfest,
werden genutzt, um unseren Schülern einen angemessenen
Bewegungsraum in der Sporthalle zu bieten.
Weitere Bewegungsanlässe werden geschaffen durch einen
großen, mit vielen Spielgeräten ausgestatteten Schulhof.
Hier können in den Pausen Materialien für eine bewegte
Pause entliehen werden.
Unsere Angebote richten sich gleichermaßen an
alle Schülerinnen und Schüler ‒ unabhängig
von ihrer sportlichen Begabung. Wir möchten ein
Umfeld schaffen, dass Bewegungsanlass und Bewegungsfreude
vermittelt und einen Ausgleich zum oft bewegungsarmen
Unterrichtsalltag schafft.
__________
1) Ministerium für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein
(Hrsg.): Lehrplan für das Land
Schleswig-Holstein. Grundschule. Kiel: 1997. S. 174
2) Ebd. S. 173
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