Ein munteres, fröhliches Gemurmel höre ich, wenn ich
die Treppe hinaufkomme. Erst wenn ich in die Nähe des
DaZ-Raumes gelange, bemerke ich, dass nicht alles bekannt
und heimisch klingt, was ich da höre. Gespannt schauen
mich die Kinder an, wenn ich den Raum betrete, denn
eines wollen wirklich alle: richtig gut Deutsch lernen.
Das ist der erste und wichtigste Schritt, um hier in
Deutschland anzukommen, um sich hier zurechtzufinden
und um dazuzugehören.
Unterschiedlich groß sind die jeweiligen Gruppen der
zurzeit 19 Kinder aus elf Ländern, die mit ganz verschiedenen
Geschichten und ganz unterschiedlichen Voraussetzungen
am DaZ-Zentrum in der Auenwaldschule erscheinen. DaZ
bedeutet Deutsch als Zweitsprache,
das heißt, dass diese Kinder Eltern haben, die in einer
anderen Heimatsprache zu Hause sind. Vielfach wird daheim
diese Sprache gesprochen. Dadurch haben die Kinder oft
nicht ausreichend Gelegenheit, die schwere Sprache „Deutsch“
zu lernen, um dem Regelunterricht folgen zu können.
Dieses versuche ich auszugleichen, indem ich die Kinder
darin unterstütze, einen Wortschatz aufzubauen, der
es ihnen ermöglicht, mit anderen Kindern und den Lehrern
zu kommunizieren und am normalen Unterricht teilzunehmen.
Die Kinder lernen dabei miteinander, aber auch voneinander
und stellen damit auch für ihre Regelklassen eine große
Bereicherung dar.
Seit vielen Jahren wird an unserer Schule DaZ-Unterricht
erteilt. Doch mit Beginn des Schuljahres 2013/14 existiert
nun auch bei uns ein DaZ-Zentrum. Künftig wird es also
auch Kinder aus umliegenden Schulen – wie Schaalby oder
Boren – geben, die am DaZ-Zentrum der Auenwald-Grundschule
unterrichtet werden. Natürlich werden im Rahmen des
Unterrichts gemeinsam z.B. auch schwierige Sachrechenaufgaben
oder heimatkundliche Themen erarbeitet. Willkommen sind
aus den umliegenden Schulen alle diejenigen DaZ-Schüler,
die nur sehr geringe oder gar keine deutschen Sprachkenntnisse
mitbringen (=Stufe 1).
Ich habe viel Freude an dieser kunterbunten Kindermischung.
Ein schöner Lohn ist es, wenn einige Kinder oft schon
nach wenigen Monaten vor der Klasse stehen, ein Gedicht
aufsagen oder ihr Lieblingsbuch vorstellen können. Meistens
gibt es dann auch einen großen Applaus von den Klassenkameraden,
der ein weiterer Ansporn für tüchtiges Deutschlernen
darstellt.
RN
Renate Nissen erteilt bereits seit vielen Jahren
an unserer Schule den DAZ-Unterricht. Sie nutzt vielfältige
Sprachanlässe, um zu den Kindern, die oft ohne jegliche
Deutschkenntnisse zu uns kommen, ganz selbstverständlich
zum Sprechen anzuregen. Gemeinsam wird gespielt, gesungen
und gesprochen, gesprochen, gesprochen. Nach kürzester
Zeit kommunizieren die Kinder bereits mit anderen Kindern
und mit ihren Lehrkräften.
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