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Der Anker ‒ Ankommen und Erleben
 

Im Sommer 2020 wurde an unserer Grundschule der Anker aus der Wiege gehoben. Er stellt eine pädagogische Kleingruppenmaßnahme für Kinder vorwiegend aus der Eingangsphase dar, die unter emotional-soziale Schwierigkeiten haben und dadurch nur schwer einen erfolgreichen Schulbesuch erfahren können.

Wir, Frau Markmann als Erziehungshilfebeauftragte unserer Schule und inzwischen begleitende Lehrkraft des Ankers und Frau Gehrmann als Schulassistentin und ausgebildete Erzieherin, inzwischen pädagogische Leiterin des Ankers, möchten diese Maßnahme hier kurz vorstellen.

Wie zuvor erwähnt, stellt der Anker eine Kleingruppenmaßnahme für Kinder mit wiederkehrenden Schwierigkeiten im emotional-sozialen Bereich dar. Bei ihrer Aufnahme in den Anker sind sie oft desorientiert, verstört, ängstlich, unruhig oder teilweise aggressiv. Hier kommen sie allmählich zur Ruhe. Der Anker ermöglicht es den Kindern, neue problemlösungsorientierte Handlungsmuster zu entwickeln und zu erlernen, wodurch andere negative Verstärkung hervorrufende Verhaltensweise durchbrochen und zielführend abgelegt werden können.

Um eine erfolgreiche Arbeit im Anker zu erreichen, können dort maximal vier Kinder aufgenommen werden.

Unsere Ankerkinder erleben täglich zwei erlebnispädagogische Stunden und eine Unterrichtsstunde, in der hälftig die Fächer Mathematik und Deutsch erteilt werden.

Zu den pädagogischen Angeboten gehören beispielsweise das Basteln mit Naturmaterialien, das Erkunden von Natur und das Pflanzen verschiedener Gemüsesorten, Basteln, Backen und Experimentieren. Verschiedene Entspannungsmethoden werden außl;erdem erlernt. Eigene Ideen und Interessen der Kinder werden in der Planung von Frau Gehrmann berücksichtigt.

Zu unserem Konzept zählen als wichtige Bausteine unterschiedliche Rituale, die den Kindern Verlässlichkeit und Sicherheit geben. Täglich gibt es einen Morgenkreis, in dem vom Vortag berichtet wird, in dem aber auch über momentane Befindlichkeiten gesprochen wird. Am Ende des Ankertages reflektieren die Kinder über das, was ihnen besonders gut gelungen ist. Mit der Zeit lernen sie immer besser, ihre Erfolge zu artikulieren.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit im Anker ist die positive Verstärkung, damit die Kinder befähigt werden ihre „Stärken zu stärken“ und ihre „Schwächen zu schwächen“. Dadurch entwickeln sie ein sicheres Selbstvertrauen und -bewusstsein.

Immer steht dabei das Ziel im Vordergrund, den Kindern Freude am Schulbesuch zu vermitteln, damit sie erfolgreich in ihrer Stammklasse leben und lernen können. Dafür ist es nötig, dass sie für einen Zeitraum von drei Monaten oder ggf. auch länger im Anker verbleiben, denn so lange dauert es, Verhaltensänderungen auch langfristig zu erlernen und beizubehalten. Die Rückführung in die Stammklasse erfolgt allmählich und behutsam unter sorgsamer Beobachtung durch alle Beteiligten. Während der Ankerzeit werden regelmäßig Rückmeldungen an die Erziehungsberechtigten gegeben und Gespräche über die Entwicklung des Kindes geführt.

Anja Gehrmann und Kay Markmann.

 

 

 
Letzte Aktualisierung am:
22.07.2021
 
(Alle Angaben ohne Gewähr)


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