Anschrift Auenwaldschule

 
Barrierefreie Schule

Ein Projekt für die Kindergartenkinder der ev. Kindertagesstätte Böklund und die Erstklässler der Auenwaldschule Böklund

06.03.2013
 

In diesem Schuljahr arbeiteten bereits die dritte und vierte Jahrgangsstufe am Projekt „Wir begegnen blinden und sehbehinderten Menschen“ und die Klasse 2a erhielt Besuch vom Landesförderzentrum Sehen. Unseren Schülerinnen und Schülern wurde dabei in verschiedenen Angeboten vermittelt, dass Menschen mit einer Behinderung ganz selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft sind und uns allen eine Menge beibringen können. Nicht immer ist es für uns selbstverständlich, auf Menschen mit einem Handicap zuzugehen und oft sind wir unsicher, wie wir mit der Behinderung umgehen dürfen. Kann man sich denn überhaupt vorstellen, wie es ist, mit einer Behinderung zu leben?

Es ist uns ein Anliegen, unseren Schülerinnen und Schülern zum einen die Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen zu nehmen und zum anderen an unserer Schule ein Umfeld zu schaffen, dass Inklusion möglich macht. Erst wenn für uns alle das gleichberechtigte Miteinander aller Menschen ‒ unabhängig von einer Beeinträchtigung ‒ selbstverständlich ist, lebt Inklusion.

In diesem Schuljahr steht das Thema „Sehen“ im Mittelpunkt ‒ auch bei unseren jüngsten Schülerinnen und Schülern und den Kindern, die bald unsere Schule besuchen werden. Wir nutzten den Besuch der Kindergartenkinder in unserer Schule, um uns diesem Thema gemeinsam spielerisch zu nähern und einmal selbst auszuprobieren, was es bedeutet, mit einer Beeinträchtigung zu leben.

Seit wenigen Wochen können über das IQSH „Barri-Boxen“ ausgeliehen werden, die Material zum Thema „Barrierefreie Schule“ enthalten. Hier werden verschiedene Bereiche unter Einsatz kindgerechter Materialien und mit hohem Handlungsbezug aufgearbeitet. Dieses Material, viele eigene Ideen und selbst erstellte Spiele wurden genutzt, um die Kinder an eine Auseinandersetzung mit dem Themenschwerpunkt „Menschen mit Behinderungen“ heranzuführen.

So entdeckten die Kinder, wie blinde Schulkinder lesen und schreiben lernen, wie man ohne hinzusehen erfahren kann, wie spät es ist, dass man Landkarten auch fühlen kann und wie man mit einem Taststock sicher durch einen Raum gehen kann.

Kalle Knopf, ein Bilderbuch für blinde Kinder, nahm alle Kinder besonders gefangen. Die Abenteuer, die ein kleiner Knopf erlebt, wurden gehört und dann tastend nachgefühlt. Kalle reiste in einen Bindfadenwald, in einen Waschlappen und traf jede Menge Freunde - sogar andere Knöpfe.

Anschließend wurden die unterschiedlichen Spielstationen erobert. In den Tastkästen galt es, unterschiedliche Gegenstände zu ertasten (besonders schwer fiel es, eine Windel und eine Packung Papiertaschentücher zu erkennen), den eigenen Namen in Braille-Schrift zu stecken, ohne hinzusehen nach mündlicher Anleitung ein Dreieck zu zeichnen und beim Geräusche-Memory je zwei gleiche Geräusche zu finden. An einer Tastschnur hingen viele unterschiedliche Gegenstände, die erst einmal ertastet und dann in der möglichst richtigen Reihenfolge benannt werden sollten. Ein „Mensch-ärgere-dich-nicht“-Spiel für Menschen mit einer Sehbehinderung wurde unter besonderen Bedingungen gespielt. Eine Brille simulierte eine starke Sehbeeinträchtigung, so dass mit Mühe die Farben, aber kaum die Formen und das Spielfeld erkannt werden konnten. Hier halfen die Vertiefungen, in die die Spielfiguren gesetzt werden konnten und erhabene Pfeile, die die Laufrichtung angaben. Auch ein Fühlmemory war gar nicht so einfach zu spielen ‒ hier sollten ohne hinzusehen unterschiedliche Oberflächen erkannt und zugeordnet werden. Das Spiel mit einem Klingelball, den man wohl nicht sieht, aber dafür gut hören kann, fiel dafür kaum einem Kind schwer.

Die Kinder spielten in Tandems ‒ ein Kindergartenkind eroberte mit einem Schulkind der ersten Klasse die gestellten Aufgaben und Spiele. Das Finden der Partner war gar kein Problem: „Wir haben doch den gleichen Kindergarten besucht“ oder „Wir kennen uns von früher“ waren oft gehörte Aussagen der Kinder.

DJ

 

 

pdf-Datei

April 2013

„Guck mal!“
Südangeln Rundschau (KB)

pdf-Datei

16.03.2013

Geräusche-Memory und Blindenfußball
Schleswiger Nachrichten
(448 KB)

Interner Link

„Guck mal!“ für die Großen

Interner Link

Wir begegnen blinden und sehbehinderten Menschen

 

 

 

 

 

 

 
Letzte Aktualisierung am:
04.06.2021
 
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