Am Freitagmorgen waren die dritten Klassen ganz besonders
aufgeregt, als sie in die Schule kamen. An diesem Tag
wollte ein Redakteur vom NDR zu uns in die Schule kommen,
um einen Beitrag für die Sendung DAS! mit dem Einsatz
unserer bOdrums und der Gestaltung unseres Musikunterrichts
zu drehen. Das versprach spannend zu werden.
Außerdem hatte auch Bassam versprochen, an diesem
Tag noch einmal zu uns zu kommen und die Kinder freuten
sich sehr darüber.
Jens Brombach kam ausgestattet mit einer kleinen Kamera
und Mikrophonen erst einmal zu uns in die Klassen und
stellte sich vor. Alle Kinder waren überrascht,
dass Jens ganz alleine kam und gar nicht mit einem großen
Team. Außerdem hatte er nur eine kleine Kamera
dabei, aber er erklärte uns, dass mit der heutigen
Technik ganz viel gemacht werden kann.
In der Klasse filmte Jens schon ein wenig. Danach trafen
wir uns im Musikraum, sangen mit Frau Stahmer unser
Begrüßungslied und starteten die Stunde mit
einigen Rhythmusspielen an unseren Tontopftrommeln.
Danach übernahm Frau Juhász und wir bauten
die bOdrums in der Aula auf. In den letzten Musikstunden
erarbeiteten wir eine neue Choreographie, die wir an
diesem Tag fertig stellen wollten. Jens huschte immer
wieder zwischen uns herum und filmte mit seiner Kamera
mit.
Es war gar nicht so leicht, ihn zu ignorieren und einfach
weiterzumachen. Das Trommeln an den bOdrums machte allen
viel Spaß und auch Bassam trommelte heute wieder
mit uns mit. Zwischendurch interviewte Jens auch Frau
Juhász und Frau Stahmer. Zum Schluss trafen wir
uns noch einmal im Musikraum und verabschiedeten uns
mit einem Sprechvers und passender Rhythmusbegleitung.
Schnell war die Zeit mit Jens vorbei, aber er stand
der Schule noch für ein Interview über seine
Arbeit zur Verfügung. Das Interview können
alle Interessierten unten lesen.
Wir freuen uns nun auf den Bericht im Fernsehen und
sind gespannt, wie der fertige Beitrag wohl aussehen
wird.
MS und die Kinder der 3a und 3b
Interview mit Jens Brombach vom NDR:
- Hallo Jens, schön, dass du bei uns bist.
Was ist für dich das Besondere an deinem Beruf?
- Jens: „Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich.
Ich lerne viele Menschen und Orte kennen und erlebe
viele tolle Momente. Ich bin ja wie das Auge und
Ohr der Zuschauer. Ich möchte gar nichts
anderes arbeiten.“
- Wie lange arbeitest du schon in deinem Beruf?
- Jens: „Ich arbeite schon fast 30 Jahre
als freier Mitarbeiter beim NDR und habe in der
Zeit ungefähr 1500 kleine Filme gedreht und
bearbeitet.“
- Wie kommst du denn auf die zentralen Fragen,
die du stellen möchtest? Du kannst ja gar nicht
alles immer schon vorher ganz genau wissen.
- Jens: „Das stimmt. Ich muss mich natürlich
auf einen Besuch vorbereiten. Dann versuche ich
beim Kennenlernen immer schon die Stimmung aufzunehmen
und mich mit den Menschen zu unterhalten. Da erfährt
man ganz viel. Je mehr man dann beim Filmen miteinander
redet, desto leichter ist es, die richtigen Fragen
zu stellen. Das lernt man aber auch mit der Zeit.
Ich frage immer lieber zu viel als zu wenig. Alles,
was ich nicht für einen Film benötige,
kann ich ja wegschneiden.“
- Wie entsteht denn jetzt unser Beitrag für
die Sendung?
- Jens: „Heute habe ich viele Aufnahmen
gemacht. Diese schaue ich mir in Ruhe an. Dann
schreibe ich alles, was gesagt wurde, genau auf.
Ich schreibe auch auf, in welcher Minute im Film
was passiert. Danach überlege ich, welche
Sequenzen gut zusammenpassen. Mit den Notizen
und meinem Filmmaterial gehe ich zu einer Cutterin
oder einem Cutter. Dieser schneidet den Film dann
am Computer so, wie ich es gerne haben möchte.“
- Manchmal sieht man in einem Beitrag eingeblendete
Texte oder hört eine Stimme, die etwas erklärt.
Wer macht denn das?
- Jens: „Die Texte und auch die Sprachaufnahmen
mache ich selber. Es wäre viel zu aufwändig,
dafür noch Jemanden einzuladen.“
- Und dann kann der Beitrag gesendet werden?
- Jens: „Nein, der Beitrag muss erst
redaktionell abgenommen werden. Er muss also genehmigt
werden. Manchmal muss man dann noch etwas ändern.
Danach kann der Beitrag dann gesendet werden.“
- Wie lange dauert es denn, um einen Beitrag
wie den über unsere bOdrums fertig zu stellen?
- Jens: „Heute hatten wir einen Drehtag.
Vorher musste ich ja noch zu euch fahren und heute
Nachmittag fahre ich wieder zurück. Danach
kommt die Arbeit am Film. Dafür brauche ich
ungefähr einen Tag. Bevor ich aber zu euch
kommen konnte, musste ich einiges vorbereiten
und zum Beispiel auch mit Frau Juhász telefonieren.
Insgesamt dauert die Arbeit also etwa drei Tage,
wenn man alles zusammen rechnet. Der Beitrag selber
ist dann aber nur ungefähr drei Minuten lang.“
- Was muss man denn für Eigenschaften mitbringen,
wenn man wie du beim Fernsehen arbeiten möchte,
um Beiträge zu drehen und Berichte zu gestalten?
- Jens: „Ganz wichtig ist es, dass man
neugierig ist und gerne mit anderen sprechen mag.
Man muss auf Menschen zugehen können und
sozusagen „ein Auge für Geschichten“
haben. Man muss spontan sein und damit leben können,
dass die Arbeitszeiten ganz unterschiedlich sind.
Besonders wichtig ist auch, dass man gut im Team
arbeiten und Menschen motivieren kann. Außerdem
können Geduld und Freude an Geschichten von
anderen Menschen nicht schaden.“
- Vielen Dank für das Interview. Wir freuen
uns schon sehr auf unseren Beitrag im Fernsehen.
|