Kennt ihr diesen Moment, in dem man die Schule betritt
und sofort merkt, dass etwas anders ist, als an den
anderen Tagen? Heute Morgen hörte man schon vor dem
Chor immer wieder einen Namen, der von Kind zu Kind
getragen wurde. Immer wieder schnappte man zwischen
Wort- und Satzfesten diesen Namen auf
Nami.
Hörte man genauer hin, konnte man noch viel mehr
hören und verstehen. „Heute kommt endlich
Nami!“, „Ich bin so aufgeregt, heute kommt
Nami zu uns in die Klasse!“, „Kommt Nami
auch zu uns?“, „Ob Nami die Leckerchen nimmt,
die in der Klasse für sie vorbereitet stehen?“,
„Meinst du, Nami ist auch so aufgeregt, wie wir?“
und viele vergleichbare Gespräche mehr wurden geführt.
Zur dritten Stunde war es dann endlich so weit. In
der Klasse 2a hatte Nami ihre erste Schulstunde. Der
Klassenraum war schon längst für Nami vorbereitet
worden. Eine Hundekiste mit einem gemütlichen Hundebett
steht in der Nähe der Tafel, ein Beutel mit Leckerchen
liegt bereit und heute Morgen wurde frisches Wasser
in den auslaufsicheren Napf gefüllt.
In der Klasse saßen ‒ ganz untypisch ‒
schon vor dem Eintreffen der Lehrkraft alle Kinder an
ihren Plätzen und ermahnten sich im Flüsterton,
bitte leise zu sein, damit Nami sich nicht erschrecken
sollte.
Nami war auch ganz schön aufgeregt ‒ und
behielt Frau Ritter, die zu ihr gehört, ganz genau
im Blick. Nach einiger Zeit, in der Nami aufmerksam
die Kinder betrachtet hatte und die Geräusche der
Schule aufnahm, zeigte sie mit Frau Ritter einige ihrer
besten Tricks.
Danach durfte jedes Kind, das es wollte, Nami ein Leckerli
geben. Als dann Frau Ritter fragte, ob die Klasse nun
Mathematik machen könne oder dafür noch zu
aufgeregt sei, stimmten die Kinder natürlich für
„zu aufgeregt“.
Frau Ritter erinnerte daran, dass es für Nami
wichtig sei, nicht die ganze Zeit im Mittelpunkt zu
stehen, sondern einfach beim Unterricht dabei sein zu
dürfen. Da waren sich alle Kinder schnell einig,
dass auch Unterricht funktionieren würde ‒
sogar Mathematik.
Wir begrüßen unseren Schulhund in Ausbildung
an unserer Schule ganz herzlich. Nami hat bereits die
ersten Prüfungen abgelegt und ist, seitdem sie
bei Frau Ritter und Herrn Topgül wohnt, auf diesen
Tag vorbereitet worden. Einen Schulhund auszubilden
ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Wir freuen uns daher von Herzen, auch an der Grundschule
nun einen Schulhund zu haben, der fast nebenbei vermittelt,
dass es nicht immer schön ist, laut zu sein, dass
Rücksichtnahme und ein vorsichtiges aufeinander
zu Gehen viel schöner ist, als hereinzupoltern
und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Wir wünschen Nami und Frau Ritter viel Spaß miteinander
an der Auenwaldschule!
DJ
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