„Guten Morgen!“ ‒ normalerweise schallt dieser Gruß
mehrfach früh morgens durch die Flure der Auenwaldschule.
Immer dann, wenn wir Lehrer einem eintreffenden Auenwaldkind
begegnen, wird gegrüßt und ein kurzer Schnack gehalten.
Im Moment sind die Flure ziemlich leise. In der Notbetreuung
tummeln sich ein paar wenige Kinder, aber die allermeisten
Auenwaldler sitzen derzeit zu Hause und lernen von dort
aus. Das ist gar nicht immer so leicht.
Im ersten Lockdown im vergangenen Jahr versorgten wir
die Kinder per Post mit Material und freuten uns sehr,
wenn wir telefonisch die Stimmen der Auenwaldler hören
konnten. SchulCommSy als Lernplattform wurde eingeführt
und so konnten wir zumindest Kontakt über Email halten,
Aufgaben, gute Tipps und Ideen weiterreichen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres hielten wir SchulCommSy
auch im Regelbetrieb aufrecht. Es wurden z.B. Wochenhausaufgaben
gestellt, die nur über SchulCommSy bearbeitet und abgegeben
werden sollten und so blieb diese Kommunikationsmöglichkeit
im Blick aller Auenwaldler.
Mit der zweiten Schulschließung konnten wir dann neben
SchulCommSy auch den Einsatz von Videokonferenzen für
unsere Kinder installieren und freuen uns nun darüber,
die Kinder regelmäßig zu sehen und zu hören. Nicht immer
ist die Technik auf unserer Seite, aber mittlerweile
klappt es immer besser.
Es ist eine große Freude zu sehen, wie begeistert die
Kinder an den Konferenzen teilnehmen. Den Kolleginnen
ist es ein besonderes Anliegen, dass sie regelmäßig
Kontakt zu den Kindern haben und so ist unser neuer
„Stundenplan“, in dem die Videokonferenzzeitfenster
für alle Klassen geregelt sind, auch eine gute Struktur
für alle.
So können wir nun unser „Guten Morgen“ mehrstimmig
aus den verschiedenen Kinderzimmern, Küchen oder
dem Wohnzimmer hören und freuen uns sehr darüber,
dass dies möglich ist. Am Anfang merkte man sehr
deutlich, dass die Kinder noch ein wenig verunsichert
waren, doch mittlerweile ist der Umgang mit Mikrofon,
Kamera und Meldefunktion schon ein Selbstläufer
und die Kinder nutzen diese neue Unterrichtsform wie
kleine Profis.
Auch die Kollegen mussten sich an diese neue Art des
Unterrichtens herantasten. So gab es immer wieder auf
„beiden Seiten des Klassenzimmers“ ein Schmunzeln, wenn
jemand anfing zu sprechen, aber das Mikrofon noch aus
war oder aber, wenn das Zeigen von Bildern, geschriebenen
Texten oder Aufgaben nicht so recht gelingen wollte,
weil die Kamera irgendwie nicht den richtigen Ausschnitt
zeigte.
Doch nun kann man beim Hineinhuschen in die Stunden
großartige Dinge erleben: Da werden Monster auf Englisch
beschrieben, Präsentationen über Länder Europas gehalten,
Mastermind-Klassenwettkämpfe gegen die Mathelehrerin
ausgefochten, Lesetexte in verteilten Rollen gelesen
und vieles mehr.
Wir danken an dieser Stelle den Eltern, die ihre Kinder
so großartig in dieser Zeit unterstützen und begleiten.
Ohne Ihre Unterstützung und Hilfe wäre dies nicht möglich.
Wir danken auch dem Schulträger, der sich gemeinsam
mit der Auenwaldschule schon vor langer Zeit auf den
Weg gemacht hat, die digitale Ausstattung umzusetzen.
So konnten wir digitale Endgeräte als Leihgeräte anschaffen,
die bei Bedarf an Familien ausgegeben werden können.
Außerdem dürfen wir uns auch über zwei Grundschulklassensätze
IPads freuen, die auf ihren Einsatz bei den Kindern
warten. Einige dieser Geräte sind auch aktuell schon
im Einsatz, denn die Kinder der Notbetreuung nehmen
selbstverständlich auch an den online-Unterrichtszeiten
teil und nutzen die Geräte auch für andere online-Angebote
in der Schule.
Trotz all der neuen und spannenden Eindrücke,
die wir aktuell alle erleben dürfen und die aktuelle
Schulschließung für uns ein bisschen schülernäher
gestalten lassen, wünschen wir uns von ganzem Herzen,
dass die Schulflure bald wieder mit Kinderstimmen, Lachen
und Fußgetrappel gefüllt sind und das „Guten
Morgen“ wieder mehrstimmig durch die Schule hallt. Wir
freuen uns darauf, euch hoffentlich bald alle wieder
in der Schule sehen zu können. Bleibt gesund!
Für alle Auenwaldler MS
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