Nach den Sommerferien fing der Sachunterricht der 4a
spannend an. Ein neuer „Schüler“ zog mit
in die Klasse ein und wurde sogleich im Unterricht eingebunden.
Hugo, unser Schulskelett, wird derzeit genauestens untersucht,
Knochen und Gelenke werden bestimmt und zugeordnet und
so manches Rätsel über den eigenen Körper
ergründet.
Am Mittwoch bekamen wir Besuch von Frau Angelika Polzien
vom Deutschen Roten Kreuz. Frau Polzien kam zu uns,
um mit uns über das Thema Erste Hilfe zu sprechen. Erste
Hilfe kann nämlich jeder Mensch leisten, ganz egal,
ob klein oder groß, alt oder jung. Außerdem gibt es
auch die Pflicht, dass man bei einem Unfall Erste Hilfe
leisten muss.
Gemeinsam lernten wir eine ganze Menge:
Erste Hilfe zu leisten kann schon im ganz Kleinen anfangen.
So ist auch das Trösten und gut Zusprechen schon das
Leisten von Erster Hilfe. Der Anruf beim Rettungsdienst
über die Notrufnummer oder das Versorgen mit einem Kühlpack
oder Pflaster gehören natürlich auch dazu.
Wir wissen nun, dass die Rettungsleitstelle in Harrislee
immer zuerst fragt, wo man sich gerade befindet. Denn
wenn ein Notfall vorliegt, müssen die Retter ja wissen,
wo sie hinfahren sollen. Deswegen ist es besonders wichtig,
dass alle wissen, wo sie wohnen oder wo sie sich gerade
aufhalten. Anschließend soll man am Telefon warten,
denn es werden alle wichtigen Fragen gestellt, die für
den Einsatz wichtig sind. Die Notfallnummer kannten
die Kinder natürlich, aber trotzdem wurde diese noch
einmal laut mit allen gerufen: 112.
Wenn man zu einem Verletzten kommt, ist es wichtig,
mit ihm zu sprechen und sich andere Menschen als Hilfspersonen
zu suchen, die einem bei der Versorgung helfen können.
Ein Verletzter sollte nur im Ausnahmefall allein gelassen
werden.
Außerdem erlebten die Kinder auch das Gefühl, wie es
ist, wenn plötzlich alle ganz nah bei einem stehen und
auf einen herunter schauen. Das fühlte sich bedrohlich
und nicht schön an. Sollte man also einmal einen Unfall
sehen, bei dem schon Ersthelfer oder der Rettungsdienst
da sind, geht man einfach weiter und lässt die Menschen
dort ihre Arbeit machen.
Die Kinder probierten auch aus, wie man als Autofahrer
eine Rettungsgasse auf einer zwei-, drei- und sogar
vierspurigen Autobahn bildet. Es gibt da nämlich einen
ganz einfachen Trick. Wenn man die rechte Hand hochhält,
sodass man den Handrücken sieht, zeigt nur der Daumen
nach links, alle anderen Finger nach rechts. So kann
man sich gut merken, dass nur eine einzige Spur nach
links fahren soll, alle anderen Spuren fahren nach rechts.
Spannend fanden alle, dass es für die Verbandskästen
im Auto ein Verfallsdatum gibt und sie wollten sogleich
zu Hause nachschauen, ob die Verbandskästen im Familienauto
noch nutzbar sind. Auch die Anzahl der Warnwesten wurde
diskutiert und die Empfehlung, dass für jeden Sitzplatz
eine Warnweste vorhanden sein sollte, konnten alle Kinder
gut nachvollziehen.
Nun wurde es aber noch richtig spannend. In Kleingruppen
durften die Kinder sich nach Anleitung von Frau Polzien
gegenseitig verarzten. So liefen viele Kinder der 4a
mit einem Kopfverband oder verbundenen Armen, Händen
oder Knien durch die Schule.
Zusammen mit Frau Polzien lernten alle auch die stabile
Seitenlage. Nachdem die Trickwörter, mit denen
man sich die richtige Reihendfolge gut merken kann,
bei allen Kindern schnell im Kopf waren, wurde im Anschluss
mit einem Partner auch ausprobiert, ob man einen Menschen
so tatsächlich in die stabile Seitenlage drehen
konnten. Es klappte! Dank „Kaktus, kuscheln, Knie
und kippen“ ist es kein Problem.
Die Zeit mit Frau Polzien ging viel zu schnell vorbei.
Wir haben viele neue Dinge gelernt und ausprobiert.
Vielen, vielen Dank für diesen tollen, lehrreichen und
spannenden Vormittag! Wir können so einen Besuch nur
allen anderen empfehlen.
MS
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