Am ersten Schultag fanden die Kinder der Klasse 3a
einen kleinen Glaskasten in ihrem Klassenzimmer. An
diesem war ein Rätsel geklebt, das dazu aufforderte,
Vermutungen über den zukünftigen Bewohner aufzuschreiben.
Schnell klebten viele gelbe Notizzettel mit Ideen an
der Außenscheibe. Jeden Tag gab es neue Hinweise
und schnell wurden die Vermutungen überprüft
und „falsche“ Vermutungen wieder gestrichen.
Nachdem dann in HWSU mit dem Thema „Leben auf
der Wiese“ angefangen und die Bein-Uhr besprochen
wurde, fragten die Kinder gezielt nach der Anzahl der
Beine des neuen Klassenkameraden. So stellten sie fest,
dass es sich um ein Tier mit null Beinen handeln würde.
An einem Donnerstag wurde das Geheimnis gelüftet und
die Klasse zog los, um Schnecken auf dem Schulgelände
zu finden. Natürlich wurde vorher ein Schnecken-Umgangsvertrag
geschlossen und die Einrichtung des Schneckenterrariums
besprochen.
Im Nieselregen zogen wir los, sammelten Äste, schaufelten
Mutterboden in einen Eimer und auch das Schneckenfutter
fand seinen Weg in die Sammelbehälter. Nur die Schnecken
versteckten sich erfolgreich. Irgendwann fanden wir
aber doch die ersten Schnecken und schnell gesellten
sich mehr hinzu.
Im Klassenzimmer wurde das Schneckenheim eingerichtet
und die Schnecken durften einziehen. Der Schneckenpflege-Plan
wurde aufgehängt und nun kümmern sich jeden Tag die
Kinder der Klasse um die Schnecken.
In den HWSU-Stunden wurde viel über Schnecken herausgefunden.
Zunächst ging es ans genaue Beobachten: Wozu sind die
Fühler gedacht? Warum gibt es wohl kurze und lange Fühler?
Wie frisst die Schnecke? Wozu ist der Schleim gut und
wie kriecht eine Schnecke eigentlich?
Mit viel Vorsicht wurden auch Schneckenexperimente
durchgeführt: Kann eine Schnecke über Schleifpapier,
Schere und Messer kriechen, ohne sich zu verletzen?
Was passiert, wenn sich eine Schnecke erschrickt oder
mit einer Taschenlampe angeleuchtet wird?
Die Ergebnisse wurden miteinander geteilt und festgehalten.
Auch in einem Schneckenbuch zum theoretischen Wissen
arbeiteten die Kinder fleißig.
Auch wenn Schnecken sich eher langsam bewegen, wünschten
sich die Kinder doch, ein Schneckenrennen zu veranstalten.
So wurden Schneckenteams gebildet, die ihre Rennschnecke
auf das Rennen einschworen und sich Taktiken überlegten,
während die Rennleitung die Rennstrecke mit Hindernissen
vorbereitete.
Nach dem Startsignal stellten alle schnell fest, dass
sich die Schnecken eher weniger an die markierten Strecken
halten wollten. Eine Schnecke kroch die Umrandung der
Rennbahn hoch, eine andere fraß sich lieber in
den Karton
Trotzdem konnten wir eine Gewinnerschnecke
ausmachen. „Blitzi“ gewann, dicht gefolgt
von „Turbo“ und „Isa“.
Da Schnecken Wildtiere sind, wurden sie natürlich wieder
in die Freiheit entlassen und können sich nun für die
anstehende Winterzeit zurückziehen.
MS
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