Mit Rucksack ausgestattet trafen sich die Klassen
3a und 3b heute Morgen in der Schule, um gemeinsam einen
Ausflug zu unternehmen.
Gut gelaunt und sehr gespannt ging es zum Bus, der
uns schnell zum Hof Löstrup bringen sollte. Auf dem
Weg sahen wir viele verschiedene Tiere und so verging
die Zeit wie im Flug.
Auf dem Hof angekommen, wurden wir sogleich begrüßt
und in den alten Kuhstall geführt. Dort standen Strohballen
als Sitzgelegenheit und Bänke für uns bereit. Nach einer
kurzen Begrüßung ging es gleich los:
Die eine Klasse durfte zunächst in die Backstube. Alle
Kinder zogen sich ihre Schürzen an und wuschen die Hände.
Anschließend musste erst einmal das Rätsel gelöst werden,
welche Zutaten denn eigentlich für ein Brot benötigt
werden.
Nachdem dies gelöst und der Unterschied verschiedener
Mehlsorten geklärt worden war, durften alle Kinder selber
ein kleines Kastenbrot zubereiten. Der Teig musste geschlagen
und in die Form gegeben werden.
Im weiteren Verlauf kam die „Bäckerdusche“
zum Einsatz, damit das Brot beim Backen nicht zu trocken
wird. Nachdem das Brot angesprüht worden war, konnten
die Kinder Mohn oder Sesam auf ihrem Brot verteilen.
Mit einem Namensschild versehen kamen die Brote dann
in die „Bäckersauna“. Danach kamen
alle Brote in den Backofen.
Die andere Klasse sprach über verschiedene Getreidesorten
und das Verarbeiten des Getreides zu Mehl. Besonders
spannend war für alle Kinder zu hören, wie früher das
Getreide gesät, geerntet und weiter verarbeitet wurde.
Als Nächstes besuchten die Kinder die Tiere, die
auf dem Hof leben: Es ging zu Eber Otto und seiner Sau,
die sich gemeinsam einen Stall teilen, um bald für Nachwusch
zu sorgen. Auch eine Sau mit winzig kleinen drei Tage
alten Ferkeln durften wir besuchen.
Auf der Wiese standen Kühe gemeinsam mit ihren
Kälbern und alle Kinder staunten, als sie sahen,
wie wild und fordernd das Kälbchen am Euter der
Mutter saugte. Neben den Kühen standen schon ältere
Ferkel, die ihr „Kinderzimmer“ ordentlich
umgegraben hatten. Eine Schülerin, die sich das
umgegrabene Feld ansah, meinte: „So schlimm sieht
mein Kinderzimmer aber nicht aus!“
Natürlich durfte auch die jeweils andere Klasse Brote
und Brötchen backen beziehungsweise die Tiere besuchen
und den Weg vom Korn zum Brot erfahren. Also wurde schnell
getauscht und beide Klassen konnten alles erleben.
Der Hunger meldete sich bei den Kindern und es wurde
zu leckerem Frühstück gerufen. Alle hatten einen gut
gefüllten Rucksack dabei und genossen das Essen.
Natürlich sollte aber auch eine Runde getobt und gespielt
werden. So wurden die Kinderfahrzeuge, die Schaukel,
ein Holzpferd und ein Sandplatz schnell erobert. Leider
fing es langsam an zu regnen und so sammelten wir uns
bald wieder im alten Kuhstall. Die Ernte des Getreides
erfolgt heute mit großen Maschinen.
Früher fand diese Arbeit in mehreren Schritten
und in Handarbeit statt. Einen dieser Arbeitsschritte
wollten wir gerne ausprobieren. Mit einer Decke, einem
Körbchen, einer Garbe und vier Dreschflegeln ausgestattet
trafen wir uns in der Scheune, um angefeuert durch ein
„Drescherlied“, das wir gemeinsam sangen,
das Korn aus den Ähren zu dreschen. Das war eine
schweißtreibende Arbeit, aber jedes Kind durfte
einmal dreschen und so konnten wir die Körner herauslösen.
Anschließend mussten wir die Spreu vom Weizen trennen.
Die Decke wurde von einer Klasse gehalten und vorsichtig
nach oben gehoben. Das ausgedroschene Korn flog zusammen
mit der Schale nach oben. Die andere Klasse stellte
den Wind da und pustete, sodass die Körner allein auf
die Decke zurück fielen. In einem kleinen Körbchen sammelten
wir dann die Körner, um sie den Hühnern als Futter bringen
zu können.
Nach dem Dreschen stand auch schon der Bus bereit und
wir schauten noch einmal in der Mühle vorbei, bevor
wir unsere Brote aus der Backstube holten und in die
Tüten legten.
Ein letztes Mal trafen wir uns im alten Kuhstall, um
uns von den Menschen zu verabschieden und zu bedanken,
die uns einen tollen ereignisreichen Vormittag bereitet
hatten. Mit einer kleinen süßen Überraschung und einem
Applaus bedankten wir uns bei ihnen. Im Anschluss ging
es dann zu Bus, der uns wieder zur Schule zurück bringen
wollte.
Eine besondere Überraschung machte uns Jens Bonde,
der wusste, dass wir diesen Ausflug geplant hatten.
Mit einer kleinen grünen Kiste im Lieferwagen kam er
auf den Hof gefahren und überreichte uns die ersten
lila Möhren, die unsere kleinen Auenwaldler so gerne
essen. Die Freude war groß und die Möhren wurden auf
der Rückfahrt an alle Kinder verteilt. Vielen Dank für
diese tolle Überraschung!
Es war ein toller, ereignisreicher und spannender Schulvormittag.
Vielen Dank an alle, die diesen Tag für uns möglich
gemacht haben.
Ein herzliches Dankeschön geht auch an das Ministerium,
das uns diesen Ausflug im Rahmen der Teilnahme am EU-Schulobstprojekt
finanziert hat.
Die Kinder und Erwachsenen sind sich einig: „Das
wollen wir irgendwann einmal wiederholen!“
MS
|