„Hallo, spreche ich mit der Feuerwehr. Bei uns
geht der Hausalarm in der Auenwaldschule in Böklund
“
Mit diesen und weiteren Informationen wurde am Samstagmorgen
die Leitstelle in Harrislee über die Notrufnummer
112 informiert. Aus dem hinteren Anbau der Auenwaldschule,
dem Musikraum der Gemeinschaftsschule, waberte Rauch
aus den Fenstern. Hinter den Scheiben sah man flackerndes
Licht. Innerhalb kürzester Zeit hörte man
die Feuerwehrsirene auf dem Dach und kurz danach auch
die anfahrende Feuerwehren.
Die Anruferin, die den Notruf absetzte, gab den eintreffenden
Feuerwehrleuten die Informationen weiter, die sie von
der Schulleitung bekommen hatte: „Eine Klasse
der Gemeinschaftsschule konnte nicht evakuiert werden.
Es sind etwa 20 Kinder und Lehrer. Alle anderen konnten
durch den ausgelösten Hausalarm das Gebäude
schnell und sicher verlassen.“
Innerhalb weniger Minuten füllte sich der Parkplatz
vor dem Schulgebäude mit weiteren Einsatzfahrzeugen
und auch die Notärztin und einige Rettungswagen kamen
an. Schnell wurden die ersten Schritte eingeleitet und
die Rettung der vermissten Personen und das Löschen
des Feuers konnte beginnen. Es wurden Atemschutzmasken
angelegt, Leitern an Dächer gelehnt und Schläuche ausgerollt
und an Hydranten angeschlossen
Zum Glück war dieser Alarm nur gespielt. Am Samstagmorgen
wurde eine Großübung auf dem Schulgelände und im Schulgebäude
durchgeführt: Es gab keine echten Verletzten, kein echtes
Feuer und auch keinen echten Rauch.
Die verletzten Schülerinnen und Schüler waren zum Großteil
selbst in der Jugendfeuerwehr und wurden für diesen
Tag extra geschminkt und eigewiesen. So durften drei
Kinder auf dem Dach stehen und um Hilfe rufen, andere
versteckten sich im Gebäude oder waren im Musikraum,
aus dem sie mit der Leiter gerettet wurden. Das Feuer
wurde durch flackerndes orangefarbenes Licht simuliert
und der Rauch kam aus einer Nebelmaschine, die die Räume
mit einer undurchdringlichen wabernden Masse füllte.
Die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen, die Rettungssanitäter
und die Notärztin aber waren tatsächlich echt. Auch
die Feuerwehrwagen, die mit hohem Tempo und Blaulicht
und Sirene auf das Schulgelände fuhren, waren echt.
Es waren viele professionelle Beobachter vor Ort, um
im Anschluss an die Übung eine Auswertung vornehmen
zu können und an die Feuerwehren eine Rückmeldung geben
zu können. Sie hatten diese Übung organisiert und vorbereitet
und wussten natürlich Bescheid. Die Feuerwehrmänner
und -frauen waren aber nicht im Vorwege informiert.
Eine solche Übung ist wichtig für alle Beteiligten,
denn in einem echten Notfall müssen alle Menschen, die
zur Rettung, Bergung und zum Löschen zum Einsatz kommen,
Hand in Hand zusammen arbeiten. Jeder Handgriff muss
sitzen, damit alle Verunfallten gerettet werden können.
Hier ist Teamarbeit und Absprache gefragt.
Im Anschluss an die Übung trafen sich alle Beteiligten,
um über die Übung zu sprechen und sich ein wenig zu
stärken.
Wir sind froh, dass es sich bei diesem Einsatz am heutigen
Tag nur um eine Übung gehandelt hat, bei der es keine
Verletzten und kein echtes Feuer gab.
MS
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