„Ich bin sooooooo furchtbar aufgeregt! Ich kann
bestimmt gar nicht mehr lesen!“, seufzte ein Kind
der vierten Klasse, kurz bevor der Plattdeutsche Lesewettbewerb
losgehen sollte. Die Hefte mit dem Titel „Schölers
leest Platt“ wurden ganz fest in den Händen
gedrückt und Frau Nissen bestätigte strahlend
immer wieder, wie toll die Kinder schon auf Platt lesen
könnten und wie sehr sich die Jury darauf freuen
würde.
Die vierköpfige Jury strahlte mit Frau Nissen um die
Wette. Jeder einzelne der Jurymitglieder freute sich
sehr, dass Plattdeutsch vorgelesen werden würde und
war ein richtiger Fachmann, der Niederdeutsch ganz selbstverständlich
im Alltag spricht. Wir freuten uns natürlich sehr, dass
sich Frau Wegner, Herr Andresen, Herr Staritz und Herr
Mattsen gern die Zeit für unsere Grundschüler genommen
hatten.
Dann war es endlich so weit. Die Reihenfolge der Vorträge
wurde ausgelost ‒ jedes Kind zog aus einem kleinen
Stoffsäckchen einen Glücksstein mit der entsprechenden
Startnummer. Dann ging das erste Kind nach vorn und
schlug das Leseheft auf.
„Na goot“, see de Lehrerin. (
)
„Man wat meenst du, wüllt wi nu mal kieken,
wat du allens kannst? (
) Villicht fangt wi mit
Reken an. Na, Pippi, kannst du mi seggen, woveel söven
mal fief is?“ Pippi keek de Lehrerin mit grote
Ogen un wat argerlich an. Denn see se: „Ja, wenn
du dat sülven nich weten deist, glööv
nich, dat ik di dat verraden do.“
Schnell waren die Jury-Mitglieder in den Bann der fröhlichen
und von den Kindern mit Mimik und Gestik untermauerten
Vorleser gezogen. Es wurde gelacht und gelobt und nachdem
alle fünf Kinder eine tolle Leistung gezeigt hatten,
zog sich die Jury zur Beratung zurück.
Einhellig stellten alle Jury-Mitglieder fest, dass
alle Kinder ihre Aufgabe mutig und richtig gut gemeistert
hatten. Leider darf aber nur ein ausgewähltes Kind die
Schule beim Kreisentscheid vertreten. Die Wahl fiel
nicht leicht. Die Schülerin, die schließlich ausgewählt
wurde, hatte selbst mit diesem Ergebnis gar nicht gerechnet.
Ihr fehlten die Worte und es dauerte doch ein wenig,
bis sie sich so richtig freuen konnte.
Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen unserer
Vertreterin von Herzen viel Erfolg in der nächsten Runde
des Vorlesewettbewerbs, wenn es wieder heißt:
Platt - ik bün dorbi!
DJ
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