Vor einem Jahr mussten wir uns von einer Kollegin
verabschieden, die nach langer Dienstzeit den wohlverdienten
Ruhestand erreicht hatte. Anlässlich dieser Verabschiedung
stellte das Kollegium der Grundschule ein Programm auf
einer Schwarzlichttheater-Bühne zusammen, das im Anschluss
an die Premiere auch den Kindern der Grundschule und
einigen Gemeinschaftsschülern nicht vorenthalten werden
sollte. Die Kinder waren alle begeistert und auch die
spielenden Kolleginnen konnten ihre Freude über das
Schwarzlichttheaterspielen nicht verbergen. Schnell
war der Wunsch bei den Kindern geboren, auch einmal
spielen zu dürfen. Leider konnten wir dies nicht umsetzen,
da die Bühne mit samt den Requisiten von einem ADS-Kindergarten
geliehen waren und wieder zurück gebracht werden mussten.
So entstand der Wunsch nach einer eigenen Bühne für
die Auenwald-Grundschule.
Im Kunstunterricht der Klassenstufe 4 wurde das Gesehene
in kleinen Schwarzlichttheater-Bühnen im Schuhkarton
noch einmal erlebt und dargestellt. Mit Hilfe dieser
Schuhkarton-Bühnen und Kinderberichten bewarben
wir uns bei der Queisser Pharma GmbH in Flensburg bei
der Ausschreibung „Kinder unserer Region“
- und konnten unser Glück kaum glauben, denn wir
bekamen den Zuschlag und durften uns über einen
Scheck für die Anschaffung einer Bühne samt
Requisiten freuen.
Nachdem nun alle Materialien in der Schule angekommen
sind, sollte eine würdige Einweihung der Bühne erfolgen.
Wer könnte das nicht besser gestalten, als die Kinder,
mit deren Hilfe wir diese Bühne an unsere Schule holen
konnten?
So entstand die Idee eines Schwarzlichttheater-Workshops
für unsere ehemaligen Viertklässler. Die Einladungen
wurden schnell verschickt und eine Anmeldung nach der
anderen kam in der Schule an.
An diesem Wochenende war es dann soweit und vierzehn
ehemalige Grundschüler kamen vollständig in
Schwarz gekleidet in die Schule, um in eineinhalb Tagen
einen Eindruck vom Schwarzlichttheaterspielen zu bekommen
‒ und mit einer Aufführung für Eltern
und Geschwister die gemeinsame Workshop-Zeit zu beenden.
Mit dabei war auch Birgit Stahmer, die auf viele Jahre
Erfahrung im Schwarzlichttheaterspielen mit Kindern
zurückgreifen kann und uns bei unserem Workshop
tatkräftig zur Seite stehen wollte. So brachte
sie auch eine ganze Menge Requisiten aus dem Kindergarten
mit, denn ein so großes Repertoire wie das des
Kindergartens konnten wir natürlich noch nicht
zusammenstellen, sodass wir uns sehr freuten, noch einmal
die Materialien ausleihen zu dürfen.
Am ersten Tag wurden zunächst der Raum vorbereitet,
Materialien getestet und Erfahrungen mit dem Spielen
von Schwarzlichttheater gesammelt. In Kleingruppen probten
die Kinder unter Anleitung von Frau Juhász, Frau Stahmer
1 und Frau Stahmer 2 und stellten erste Szenen für die
Aufführung zusammen.
Anschließend wurden diese den anderen Gruppen präsentiert
und es gab Rückmeldungen und hilfreiche Tipps für die
weiteren Proben. So entstanden am ersten Tag schon vier
tolle Beiträge für die Aufführung. Ein fünftes Stück,
bei dem alle Kinder einen Part übernehmen sollten, benötigte
noch weitere Probezeit, die auf den nächsten Tag verlegt
wurde.
Der zweite Tag begann mit der Herstellung von Requisiten,
die für die geplanten Szenen benötigt wurden. So entstanden
Sterne und Mond, Bausteine und Schriftzüge und eine
ganze Menge Gespenster. Mit den gebastelten Requisiten
wurde sogleich geprobt und weitere Szenen entstanden
in kleinen Gruppen.
Eine besondere Herausforderung war das Spielen mit
allen Kindern auf der Bühne, denn diese ist gar nicht
so groß, sodass eine gute Absprache und ein genaues
Abstimmen der Schauspieler untereinander besonders wichtig
waren. Hier zeigten uns unsere Ehemaligen, wie großartig
sie gemeinsam arbeiten können, denn alle Szenen waren
schon bald durchlauf- und generalprobenbereit.
Am Nachmittag fanden dann die abschließenden Proben
statt, in denen alle Abläufe und Stücke genauestens
durchgesprochen wurden. Hier konnten die Kinder auch
endlich die heiß ersehnten Masken das erste Mal in den
Proben aufsetzen und merkten schnell, dass das Spielen
mit Maske wesentlich anstrengender ist, denn Sehen kann
man im Dunkeln durch die Masken nur ganz wenig. Außerdem
ist es auf der Bühne auch sehr warm.
Nach einem gemeinsamen Abendessen warteten alle Schauspieler
ganz aufgeregt auf die eingeladenen Gäste und freuten
sich sehr, als diese endlich eintrafen.
Auch unser Schulverbandsvorsteher Herr Dr. Martin war
in Begleitung seiner Frau unserer Einladung gefolgt
und wollte sich ein wenig verzaubern lassen. Nach einer
Begrüßung durch Frau Juhász und Frau Stahmer sollte
es endlich losgehen.
Die Aufführung lief wie am Schnürchen und
alle Szenen konnten wie in den Proben gezeigt werden:
Punktmännchen tanzten mit einem Ball, Hände
und Füße tanzten den bekannten Ententanz,
eine Unterwasser-Welt verzauberte die Zuschauer, aus
einer bunten Schnur entstand wie von Zauberhand ein
Auto, in das eine Fahrerin einstieg, eine kleine Raupe
spielte mit einem Ball, zur Musik eines Piratenfilms
wurde eine Choreographie mit Bändern gezeigt, Gespenster
erlebten einen Regentag, „Manamana“ sang
gemeinsam mit seinen Freunden ein altbekanntes Lied
und viele bunte Bausteine fielen zur Tetris-Musik in
einem Rahmen herab.
Das bunte Programm der Kinder sorgte für viel Applaus
und gute Laune bei den Zuschauern und plötzlich war
die Zeit der Aufführung schon wieder vorbei. Nach dem
letzten Stück zeigten sich die Kinder mitsamt glühenden
Gesichtern und Requisiten dem applaudierenden Publikum.
Der Applaus war für alle das schönste Lob.
♥ Vielen Dank an alle ehemaligen Grundschüler,
die gemeinsam mit uns diese Tage verbracht und eine
tolle Einweihung unserer Schwarzlichtheater-Bühne auf
die Beine gestellt haben.
♥ Vielen Dank an alle Eltern, die ihre Kinder
noch einmal an die Grundschule ausgeliehen haben, um
diesen Workshop möglich zu machen.
♥ Vielen Dank an Birgit Stahmer, die uns wieder
einmal das Ausleihen der Requisiten ermöglicht und an
beiden Tagen mit viel Freude und Engagement unterstützt
hat und viele hilfreiche Tipps weitergeben konnte.
♥ Vielen Dank an alle Helfer, die das Seminar
begleiteten, Kuchen, Muffins und Würstchen spendeten
und Stühle schleppten.
MS
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