Fridolin ist seit der ersten Klasse ein treuer Begleiter
der Kinder der jetzigen 4a. Schon so manches Abenteuer
hat er mit uns gemeinsam erlebt.
In dieser Woche wollten wir uns mit dem Lebensraum
"Wasser" unseres Klassentieres noch einmal intensiver
beschäftigen. Unser Schulwald mit der Au bot sich
da als Erkundungsort bestens an. Als Teilnehmer des
Projektes "100 Küsten- und Flusswächter gesucht",
das von dem Verein „Protect Nature e.V.“
in Flensburg gemeinsam mit der „Gesellschaft zu
Rettung der Delphine e.V.“ ins Leben gerufen wurde,
wollten wir uns auf verschiedene Arten mit dem Thema
„Wasser“ beschäftigen.
Jeder Tag begann mit einer kurzen theoretischen Einheit
zu unterschiedlichen Aspekten. So starteten wir mit
dem Unterschied zwischen fließenden und stehenden Gewässern,
besprachen, welche Eigenschaften einen Teich, Tümpel,
See, Bach oder Fluss auszeichnen und wie man diese voneinander
unterscheidet. Auch die tierischen und pflanzlichen
Bewohner dieser Gewässer wurden angesprochen.
Am Montag hieß es dann mit Gummistiefeln und vielerlei
Materialien ausgestattet: „Auf an den Hohlengwasserlauf
(so heißt unsere Au nämlich)!“ Wir wollten nämlich nicht
nur über das Wasser reden, sondern es auch beobachten,
untersuchen und mit ihm experimentieren. So bauten wir
Unterwasserlupen und Kescher nach einer Anleitung und
konnten diese auch gleich ausprobieren. Unterstützt
wurden wir von einer Studentin, die uns tatkräftig unter
die Arme griff und so manches Keschernetz von verdrehten
Drahtenden befreite. Die Kescher und Unterwasserlupen
durften natürlich sofort ausprobiert werden und die
Freude war groß, als die ersten Kinder mithilfe ihrer
Lupe unter Wasser klar und deutlich sehen konnten.
Am Mittwoch sprachen wir zunächst über die Kraft des
Wassers und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben.
Früher wurde z.B. das Getreide mithilfe einer Mühle,
die von einem Wasserrad angetrieben wurde, gemahlen.
Wasserräder bringen auch heute noch einen großen Nutzen
für die Menschen und genau das wollten wir auch einmal
ausprobieren.
In Teams oder kleinen Arbeitsgruppen bauten die Kinder
aus Löffeln, Schaschlickspießen, Knetgummi und anderen
Hilfsmitteln eigene Wasserräder. Die Schwierigkeit bestand
an diesem Tag darin, dass es keine Anleitung gab und
die Schüler ihre eigenen Ideen entwickeln mussten. Alle
Wasserräder konnten ihre Funktion erfüllen und drehten
sich munter durch die Kraft des Wassers. Sogar die Möglichkeit,
die gewonnene Energie umzusetzen, konnten wir ausprobieren,
indem wir einen kleinen Gegenstand mit einem Band an
der Achse befestigten und dieser entgegen der Strömung
durch das Wasserrad herangezogen wurde. Eine Erkenntnis
dieses Tages ist allen deutlich in Erinnerung: Je stärker
die Strömung ist, desto schneller dreht sich das Wasserrad.
Außerdem ist so manchem Kind noch einmal deutlich
geworden, dass Wasser wirklich nass ist!
Am Donnerstag beschäftigten wir uns mit den Wasservorkommen
der Erde und der Gewinnung bzw. Filterung von Wasser
durch die Erdschichten. Die Natur ist nämlich ein hervorragender
Filter, der bereits viele Stoffe aus dem Wasser herausfiltert.
Auch wir versuchten uns als Filterexperten und erprobten,
in welcher Reihenfolge Heu, Sand, Gazestoff, Watte und
Erde in einer aufgeschnitten Flasche deponiert werden
mussten, damit das dreckige Bachwasser sauber wurde.
Die Begeisterung bei den Kindern war sehr groß, als
das Wasser wirklich sauber in dem Auffangglas ankam.
Im Klassenraum wieder angekommen wurden der Experimentaufbau
und die Ergebnisse im Forscherbuch dokumentiert.
Am letzten Tag unseres Projektes stellten wir uns zu
Beginn eine wichtige Frage: „Wohin fließt
das Wasser, nachdem es im Ausguss oder in der Toilette
verschwunden ist?“ Schnell fanden die Kinder eine
Antwort, denn die Kläranlage ist ihnen allen ein
Begriff. Allerdings war keinem Kind so ganz bewusst,
welche Schritte eigentlich benötigt werden, um
das Wasser wieder so weit reinigen zu können, dass
es in die Natur zurückgegeben werden kann.
Mithilfe einer Zeichnung und eines erklärenden
Textes waren uns die Schritte aber schnell bekannt und
es folgte anschließend die praktische Umsetzung
im Freien: „Baue zusammen mit deiner Gruppe eine
Kläranlage.“ Das Ziel in jeder Gruppe war,
ein Teelicht zum Leuchten zu bringen, das nur dann leuchtet,
wenn das Wasser möglichst sauber ist. Da auch hier
keine Anleitung vorgegeben war, konnten die Kinder frei
entscheiden, welche Materialien sie verwenden und wie
sie ihre Kläranlage bauen wollten. Mit Pappröhren,
Holz, Alufolie, Watte, Heu und vielen anderen Dingen
wurde das Gelernte umgesetzt und schlussendlich konnten
alle Teelichte zum Leuchten gebracht werden. Nach dem
Aufräumen des Geländes lasen wir noch einen
Bericht über die Kläranlage in Böklund
und klebten Bilder der vergangenen Tage in unser Forscherbuch
ein.
Vielen Dank an alle fleißigen Helfer, die uns in diesen
Tagen unterstützend zur Seite standen. Es war eine tolle
Woche, die uns den Lebensraum von Fridolins lebendigen
Artgenossen wieder ein wenig näher gebracht hat.
MS
|