Als wir vor einigen Wochen über den Postweg erfuhren,
dass die Auenwaldschule Grundschule bei der Ausschreibung
„musik gewinnt“ einen Hauptpreis gewonnen
hatte, konnten wir unser Glück kaum fassen. Der
Einladung zur Preisverleihung in Köln wollten wir
natürlich auch nachkommen.
Lange hatten wir überlegt, wie wir die Abordnung
der Auenwaldschule zusammenstellen sollten. Natürlich
sollten auch Kinder mit dabei sein ‒ und auf alle
Fälle eine Elternvertretung ‒ und die Schulleitung.
So hatten wir nach reiflicher Überlegung unsere
ehemalige Elternvertreterin und ihre beiden Kinder eingeladen,
mit uns nach Köln zu fahren. Außerdem begleitete
uns unsere Schulsekretärin, die ihren freien Tag
so legte, dass sie mitkommen konnte. Mit sechs Personen
fuhren wir am Donnerstag-Nachmittag den weiten Weg nach
Köln ‒ und nahmen gefühlt jeden Stau
vor Hamburg mit, der sich bot.
Wir waren direkt in der Innenstadt im Hotel untergebracht
‒ kaum zwei Minuten zu Fuß zum WDR Gebäude
und knapp fünf Minuten zum Kölner Dom. Im
Hotel zu übernachten war natürlich auch für
die mitreisenden Kinder sehr aufregend. Am nächsten
Morgen trafen wir uns zum Frühstück. Anschließend
hatten wir noch kurz Zeit, um den Dom und die Innenstadt
anzusehen. Das 4711-Traditionsgebäude stand ebenso
auf unserem Vorhabenplan wie der Besuch im Hard Rock
Café.
Vor der eigentlichen Preisverleihung waren wir zu einer
Besichtigung des WDR-Gebäudes eingeladen worden. Zunächst
begaben wir uns im Rundfunkgebäude tief unter die Erde
und konnten in einem großen Studio-Raum ansehen, mit
welchen Mitteln Hörspiele und Hörbücher produziert werden.
Dort gab es eine Vielzahl an Türen aus unterschiedlichsten
Materialien, die ganz verschiedene Geräusche beim
Zuklappen der Türblätter erzeugten ‒
aber nur in einem kleinen fahrbaren Rahmen im Raum standen.
Unterschiedliche Bodenbeläge - sowohl auf Treppen
wie auch im Raum ‒ vermittelten die unterschiedlichsten
Eindrücke von Schritten. Polsterelemente auf Rädern
konnten akustisch unterschiedlichste Eindrücke
von Raumgrößen erzeugen und spezielle Sprechertische
waren in der Mitte mit einer Vielzahl kleiner Löcher
ausgestattet, um eine Schallreflexion der Tischplatte
zu verhindern.
Am interessantesten war aber ein nahezu schalltoter
Raum, in dem Aufnahmen für Außenszenen aufgenommen
werden. Hier erzeugte eine Schallspirale den Eindruck,
dass Menschen sich über 300m voneinander entfernten.
Ein Waschbecken diente als „Ozean“ und Teppich,
der auf Schotter ausgelegt war, erzeugte beim Begehen
den Eindruck vom Knirschen des Schnees.
Danach ging es ins Fernsehstudio. Wir durften die Kulisse
der Talkshow „hart aber fair“ ansehen und
nutzten den Aufbau sogleich für viele Erinnerungsfotos.
Unsere ganze Gruppe nahm wie die Moderatoren hinter
einem halbrunden, großen Rednerpult Platz und
posierte vor dem Logo. Insgesamt ist kaum zu sagen,
wer mehr Spaß hatte ‒ die Kinder oder die
Erwachsenen.
Auch bei der Sportschau und bei Moma durften wir kurz
vorbeischauen. Kaum zu glauben war, dass auch diese
Studios unter der Erde liegen - ganze vier Stockwerke
weit.
Nach der Besichtigungstour blieb uns gerade genug Zeit,
uns umzuziehen für die festliche Preisverleihung. Die
Kinder waren schnell passend angezogen: Sie vertraten
die Schule in ihren Chor-T-Shirts. Die Erwachsenen hatten
schon im Vorfeld die Garderobe mit Bedacht gewählt und
stürzten sich schnell in die vorbereitete Kleidung.
Die Aufregung stieg spürbar. Die Bühne war sehr hübsch
dekoriert und zwei Moderatoren führten durch den Abend.
Musikalisch wurde das Programm eingebettet in hervorragende
Vorträge der Jungen Blechbläser NRW, die ein ausgefeiltes
und sehr professionell vorgetragenes Programm präsentierten.
Nachdem die Förderpreise verliehen worden waren, kamen
schon die Hauptpreisträger an die Reihe. Es war ein
unbeschreibliches Gefühl, als unsere Schule als erstes
aufgerufen wurde. Eine Bildschirm-Präsentation zeigte
unseren Auenwaldstein, unsere Chor- und Instrumentalarbeit
und man hörte unseren Chor mit Instrumentalbegleitung
singen. Obwohl wir alle dieses Ton- und Bildmaterial
kannten, waren wir zutiefst gerührt.
Als wir dann auf der Bühne standen, wurde uns
eine große Urkunde überreicht, die wir später
natürlich mit nach Böklund genommen haben.
Ein professioneller Fotograf machte noch schnell einige
Bilder ‒ dann war der kurze, aufregende Moment
auch schon wieder vorbei.
Nach der Veranstaltung wurden noch einmal alle Preisträger
für ein Foto auf die Bühne gerufen. Beim anschließenden
Stehempfang ließen wir uns den Saft und die kleinen
Häppchen schmecken.
Es ist eine unglaubliche Ehre, einen so wichtigen Preis
entgegen zu nehmen. Möglich ist das Erreichen einer
solchen Auszeichnung nur durch eine gute und kollegiale
Zusammenarbeit innerhalb des Kollegiums und durch die
gute Zusammenarbeit mit den Eltern.
Wir danken insbesondere unserer ehemaligen Elternvertreterin,
dass sie uns mit ihren Kindern zu diesem besonderen
Tag begleitete und unserer Sekretärin, dass auch sie
mit uns diesen wundervollen Moment genossen hat. Wir
sind stolz auf die musikalische Arbeit an unserer Schule
und freuen uns nun auf das Preisgeld, das dem Fachbereich
Musik zugedacht ist.
DJ und MS
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