Aufgeregt und gespannt warteten wir am letzten Montag
auf den Bus, der uns nach Kappeln bringen sollte. Dort
wollten wir nämlich die Pippi Lotta besteigen und einen
Tag auf der Schlei, der Lotseninsel Schleimünde und
vor allem auf dem Traditionssegler verbringen. Möglich
geworden ist für uns diese Fahrt durch die Teilnahme
an dem Projekt „100 Küsten- und Flusswächter gesucht“.
Über unsere Umsetzung des Projektes konnte ja schon
in der vergangenen Woche gelesen werden. Mit dieser
Fahrt wollten wir unser Projekt auf eine ganz besondere
Art und Weise beenden, die uns allen bestimmt noch lange
in Erinnerung bleiben wird. Als wir in Kappeln ankamen,
konnten wir die Pippi Lotta im Hafen gar nicht übersehen,
so groß war sie.
Nach einem kurzen Frühstück enterten wir das Schiff
und wurden dort erst einmal von einer großen Mannschaft
begrüßt. Die Projektinitiatorin sowie zwei weitere junge
Frauen, ein Schweinswalexperte, ein weiterer Lehrer
und Kreisfachberater und natürlich der Kapitän und seine
Frau begrüßten uns und waren mit Sicherheit mindestens
genauso aufgeregt und gespannt, was der Tag wohl bringen
würde.
Schnell brachten wir unsere Rucksäcke unter Deck
und bekamen gleich ein erstes Lob, als die Frage gestellt
wurde, ob wir denn auch alle etwas zu schreiben dabei
hätten. Natürlich konnten wir diese Frage
mit „ja“ beantworten und so durften wir gleich
mit der Erkundung des Traditionsseglers mithilfe einer
kleinen Schnitzeljagd beginnen. Während wir auf
dem Schiff unterwegs waren, machte die Mannschaft das
Schiff klar und der Kapitän legte ab. Nach einer
Drehung, die für uns noch kaum zu spüren war,
fuhren wir Richtung Klappbrücke, denn diese hatte
gerade geöffnet und wir konnten mit unserem großen
Gefährt dort hindurchfahren. Die hochgeklappten
Brückenteile waren ganz schön groß!
Nach der Schnitzeljagd und der Besprechung der Fragen
und Antworten sollten wir aber auch tatkräftig mithelfen,
denn die Segel sollten gesetzt werden. In zwei Gruppen
aufgeteilt wurden Seile gelöst und dann im Team das
große Segel und auch die kleineren Segel gesetzt.
Das Wetter meinte es richtig gut mit uns und die Sonne
schien schön warm vom Himmel, sodass viele von uns schnell
ins Schwitzen kamen. Schnell waren die Seile korrekt
aufgerollt und vertäut, sodass wir uns treffen konnten,
um ein wenig über die Schweinswale in unseren Meeren
zu sprechen. Diese Tiere sind alle unterschiedlich,
so gibt es welche, die ganz tief tauchen oder sehr schnell
schwimmen können. Alle Tiere haben aber gemeinsam, dass
wir Menschen auf sie aufpassen müssen, damit nicht noch
mehr Arten aussterben.
Auf der Lotseninsel angekommen, durften wir erst einmal
das Wikingerschiff und den Strand erobern und unseren
schwankenden Gang wieder in den Griff bekommen. Das
war wirklich ein ganz merkwürdiges Gefühl. Einige ließen
sich noch ein bisschen vom Frühstück schmecken und dann
wollten wir mit einem Vogelführer vom Verein Jordsand
eine kurze Führung über die Insel und durch die Vogelwelt
machen. Von der Ausgucksplattform konnten wir verschiedene
Möwen und einen Kormoran sehen. Auch die Pippi Lotta
entdeckten wir, denn der Kapitän musste den Schiffsparkplatz
wieder freigeben und wollte uns später wieder abholen.
Zusammen mit unserem Führer durften wir in das abgesperrte
Naturschutzgebiet gehen. Wir mussten uns nur an bestimmte
Regeln halten, was einigen Kindern ganz schön schwer
fiel: Wir durften keine Strandschätze sammeln und mitnehmen,
dabei mussten wir mäuschenleise sein. Das war gar nicht
so leicht, denn die schönsten Muscheln und Steine findet
man natürlich da, wo keine Menschen sie schon weggesammelt
haben.
Wir wollten gerade zu dem kleinen Pappelwäldchen gehen,
als ein dunkler Schatten oben am Himmel zu entdecken
war: Wir konnten tatsächlich den auf der Lotseninsel
lebenden Seeadler im Flug beobachten. Auf den Fotos
sieht er winzig aus, aber mit den Ferngläsern war er
gut zu beobachten. Das war schon eine ganz besondere
Beobachtung!
Zurück am Strand wurde gespielt und Steine ins Wasser
hüpfen gelassen. Wir genossen die Sonne und sammelten
noch einmal alles, was wir finden konnten. Die Projektleiterin
Frau Stanke wollte mit uns diese Dinge genau anschauen
und wir waren stolz, dass wir schon wirklich viele Strandfunde
benennen konnten. Nun haben wir aber noch ein paar neue
Strand- und Küstenbewohner kennengelernt. Auf dem Weg
über den Steg zur Pippi Lotta durften wir noch einen
majestätischen Schwan beobachten, der zu gern etwas
Essbares von uns bekommen hätte, aber natürlich haben
wir ihn nicht gefüttert, sondern nur beobachtet. Ebenso
konnten wir auch noch einen Schwarm Fische, unzählige
Seesterne und Quallen entdecken.
Der Rückweg nach Kappeln ging schnell wie der
Wind vorbei: Mit Knotenkunde und Knoten knüpfen,
dem Spielen des „Gordischen Knotens“ und
der gemeinsamen Überlegung, welche Gefahren durch
Plastikmüll und Verschmutzung den Lebewesen im
Meer drohen, ging die Zeit schnell vorbei.
Besonders spannend war auf der Rückfahrt auch der Einsatz
des Greifers, mit dem wir ein wenig Meeresboden samt
Lebewesen in die an Deck bereit gestellte Wanne hieven
konnten. Hier konnten wir den typischen moderigen Meeresbodengeruch
feststellen und noch einmal Seesterne und andere Tiere
bewundern. Selbstverständlich haben wir alle Tiere auch
wieder freigelassen und ihnen eine gute Reise gewünscht.
In Kappeln hieß es dann Abschied nehmen von allen Großen,
die uns an diesem Tag so viel Neues gezeigt, erklärt
und mit uns gemeinsam erlebt haben. Ein großes Lob ging
von allen an die Kinder, die unendlich motiviert und
aufmerksam dabei waren, die nachgefragt haben und interessiert
waren und sich auch an alle Absprachen halten konnten.
Da wuchsen unsere Kinder natürlich noch ein ganzes Stückchen
in die Höhe. Nach dem Dank von der Besatzung der Pippi
Lotta ging auch ein Dank der Kinder zurück und das wiederum
freute natürlich alle Großen ganz besonders!
Vielen Dank an alle, die diesen Tag für uns möglich
gemacht haben, die uns so viel Neus gezeigt haben und
die sich mit so viel Freude und Engagement für Kinder
einsetzen!
Klasse 4a und MS
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