Hunde sind die besten Freunde des Menschen. Doch Hunde
sind nicht nur einfache Familienmitglieder. Sie können
auch ganz bestimmte Hundeberufe ausüben, die sie mit
vollem Einsatz und viel Freude umsetzen. So gibt es
Rettungshunde, Polizeihunde, Drogenspürhunde oder auch
Jagdhunde.
Eben jene Jagdhunde waren heute bei uns in der Schule
zu Besuch. Die begleitenden Hundeführer berichteten
und zeigten den Schülerinnen und Schülern aller Grundschulklassen,
welche Aufgaben ein Jagdhund ausführen können muss.
Herr Krieger, der vor einiger Zeit in der Schule anrief
und anfragte, ob er mit einigen Hunden und entsprechenden
Hundeführern einmal in der Schule vorbeikommen dürfe,
erklärte geduldig alle gezeigten Aufgaben und berichtete
auch davon, welche Aufgaben ein Jäger in der heutigen
Zeit hat.
Viele Kinder konnten von elterlichen Wildunfällen
berichten, bei denen anschließend der Jäger
gerufen wurde, um das verletzte Tier zu suchen und ‒
wenn notwendig ‒ von seinem Leiden zu erlösen.
Auch das Hegen und Pflegen der Wälder und der darin
lebenden Tiere gehört nämlich zu den Aufgaben
eines Jägers.
Nachdem die Kinder viele Fragen stellen konnten, sollte
einmal gezeigt werden, wie vorsichtig und stark zugleich
ein Jagdhund sein muss. Ein sehr schweres Apportel (ein
Holzstück) sollte von „Eros vom Siedenfeld“,
einem zwei Jahre alten Verbeller-Rüden, zu seinem
Hundeführer Günter Greve gebracht werden.
Es war deutlich zu sehen, wie schwer das Apportel war,
denn es dauerte schon einen kurzen Augenblick, bis der
Hund das schwere Holzstück richtig im Fang hatte,
um es seinem Hundeführer zu bringen.
Anschließend brachte derselbe Hund auch ein rohes
Ei im Fang transportiert zum Ziel. Es war sehr beeindruckend
für die Kinder zu sehen, dass das Ei nicht einen
kleinen Riss hatte. Das Apportel ging nach der Vorführung
auch einmal durch die Kinderreihen und es wurde allen
sehr deutlich, wie schwer es war ‒ stolze 6,5 Kilogramm
wog das Stück.
Natürlich soll der Jagdhund im Wald nicht Holzstücke
oder Eier transportieren, sondern dem Jäger helfen.
So wurde auch gezeigt, wie nach diesen Übungseinheiten
ein Enten-Dummie vom Hund apportiert wurde, denn so
etwas kann im Wald natürlich schon einmal vorkommen.
„Friska von Bockhöft“, die erst eineinhalb
jährige Hündin von Jörg Freiberg, zeigte
konzentriert, wie ein mit Hasenfell umwickeltes Apportel
zügig und mit Feuereifer zum Hundeführer zurückgebracht
werden kann. Dabei ließ sie sich von den aufgeregten
Kindern überhaupt nicht aus der Fassung bringen
und zeigte mit ihrer Körpersprache, wie gern sie
diese Arbeit ausführte.
Nun sollte es erst einmal in die Pause gehen, in der
alle Kinder wie magisch von dem Anhänger, der hinter
einem der Autos gespannt war, angezogen. Darin saßen
viele junge Welpen, die bald in ihr neues Zuhause ziehen
sollen, und neugierig die Kinder betrachteten. Dies
beruhte natürlich auf Gegenseitigkeit und auch die Kinder
schmolzen bei dem süßen Gefiepe, den viel zu großen
Pfoten und den Knopfaugen dahin. Viele Kinderhände konnten
das weiche Fell streicheln und die Welpen hatten sichtlich
ihre Freude daran, an der einen oder anderen Hand zu
schlecken oder vorsichtig daran zu knabbern.
Natürlich war auch die Hundemama „Birka
vom Hörster Wald“ dabei, denn sie war einer
der großen Hunde, die in der Aula zeigten, was
sie gelernt hatten. Die Pause hätte für alle
großen und kleinen Auenwaldler auch den ganzen
Tag dauern können, doch auch wenn die Welpen viele
streichelnde Hände kennen, so sind so viele Grundschüler
auf einmal doch anstrengend für so kleine Wesen.
Also hieß es für alle Kinder wieder rein in die Aula
und die zweite Runde der Vorführung ansehen und noch
einmal Fragen stellen dürfen.
Nachdem wir auch die derzeit im Haus eingezogenen Kindergartenkinder
mit in die Aula genommen hatten, wurde es noch einmal
spannend, als einige Stellwände so auf den Boden
gelegt wurden, dass kein Hund oder Mensch an ihnen oder
unter ihnen hindurchsehen konnte. Hinter dieser Mauer
wurde ein Dummie (in diesem Fall ein Stück Holz
mit Rehfellen bespannt) gelegt. Der Jagdhund bekam das
Kommando „Such den Bock“ und rannte suchend
durch die Aula. Als er unseren Dummie hinter den Stellwänden
fand, wurde es plötzlich ziemlich laut, denn dieser
Hund hatte die Ausbildung zum Todverbeller absolviert.
Das bedeutet, dass er so lange bei dem Fund stehen bleibt
und bellt, bis sein Herrchen kommt. So war es auch in
der Aula für ein paar Minuten ziemlich laut. Nachdem
der Hundeführer wieder beim Hund war, bekam dieser
erst einmal eine dicke Belohnung und natürlich
einen kräftigen Applaus.
Es gibt aber auch Hunde, die nicht bellen, wenn sie
ein Stück Wild finden, sondern ein Stück Leine,
das an ihrem Halsband befestigt ist, zum Hundeführer
transportieren und damit signalisieren, dass sie das
Tier gefunden haben. Gemeinsam gehen dann Hund und Hundeführer
zum Tier zurück. Auch diese Art der Arbeit wurde
in der Aula gezeigt und natürlich mit einem Applaus
bedacht. Anschließend wurde ein Schlüsselbund
zwischen den Kinderreihen versteckt und der Hund auf
die „Verloren-Suche“ geschickt. Auch diese
Aufgabe konnte der Hund mit Bravour bestehen und hatte
sich hinterher ein Leckerli verdient.
Viel zu schnell gingen die zwei Stunden rum und es
hieß wieder, „Tschüss“ sagen
zu müssen. Für die Hauptakteure an diesem
Tag, die Hunde, gab es leckere Hundenaschis, denn diese
hatten sie sich wirklich verdient.
Außerdem gab es auch Zerrspielzeuge, an denen sicherlich
nicht nur die großen Hunde, sondern auch die Welpen
und natürlich die Hundeführer ihren Spaß haben werden,
wenn gemeinsam damit gespielt wird.
Wir danken Herrn Krieger vom Klub Kurzhaar Schleswig-Holstein
e.V. für die Organisation dieses tollen Vormittags
und den anwesenden Hunden und Hundeführern Peter
und Jörg Freiberg, die mit Mama „Birka“
und ihren wunderbaren neun Welpen und der noch jungen
Hündin „Friska“ bei uns waren, sowie
Günter Greve mit seinem „Eros“ für
die tolle Zeit, die sie uns und vor allem den Kindern
geschenkt haben.
Für alle Auenwaldler,
MS
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