In den ersten beiden Schulwochen nach den Ferien stand
für die Klasse 4a das Thema „Vom Korn zum
Brot“ in HWSU auf dem Stundenplan. Mit einigem
Vorwissen ausgestattet, konnten die Kinder die Lerntheke
zu Getreidesorten, Getreideanbau und -ernte selbstständig
erarbeiten und ihr Wissen vertiefen.
Neben den Pflichtaufgaben, bei denen zum Beispiel der
Aufbau des Getreidekorns und der Getreidepflanze und
spezifische Eigenschaften von Hafer, Gerste, Weizen
und Roggen erarbeitet werden sollten, gab es auch Wahlaufgaben,
bei denen es galt, Getreiderätsel zu lösen,
das Gedicht „Unser Brot“ in die richtige
Reihenfolge zu bringen und bildnerisch zu gestalten
oder Körner mit Hilfe eines Mörsers in Mehl
zu verwandeln. Dies war gar nicht so leicht. Hier stellten
die Kinder aber schnell fest, dass zum Beispiel Hafer
leichter zu mahlen ist als Weizen.
Am letzten Tag der Einheit wollten wir als Abschluss
gemeinsam Brötchen backen. Also trafen sich alle
Kinder in der Grundschulküche und waren zunächst
sehr überrascht, als sie sahen, dass zwar alle
benötigten Zutaten für die Buttermilchbrötchen
vorhanden waren, aber das Mehl nur in der Rohform (als
Korn) vorlag. Schnell waren sich alle einig, dass sie
so nicht backen konnten. Für ein Rezept benötigten
wir 350 g Mehl. Also wurde der Mörser geholt,
um das Mehl zu mahlen. „Das dauert ja ewig, bis
wir so viel Mehl zusammen haben. Außerdem ist
das echt anstrengend!“, so die einhellige Meinung
der Kinder.
Zum Glück hatte Frau Stahmer vorgesorgt und eine elektrische
Getreidemühle mitgebracht, deren Arbeitsweise kurz erläutert
wurde, um sie dann in Aktion zu erleben. Das Korn wurde
abgewogen und in den entsprechenden Trichter gefüllt.
Die Schnecke in der Mühle transportiert das Korn zum
Mahlwerk und in die bereit gestellte Schüssel rieselt
das gemahlene Korn. Deutlich konnten die Kinder einen
Unterschied zum gekauften Weißmehl erkennen. Das selbst
gemahlene Mehl wurde nicht ausgesiebt, sondern direkt
weiterverarbeitet.
Während eine Gruppe mit dem selbst gemahlenen Mehl
weiterarbeiten konnte, bereitete eine andere Gruppe
das Rezept mit dem gekauften Weißmehl zu. Wir wollten
nämlich den Unterschied der Brötchen sehen und schmecken.
Routiniert arbeiteten die Kinder in der Küche, denn
sie konnten sich noch gut an die Einheiten des Ernährungsführerscheins
erinnern. So wurde das Mehl mit Backpulver und Salz
gemischt und mit der Butter verknetet, das Ei schaumig
gerührt und zusammen mit der Buttermilch zu einem Teig
geknetet. Anschließend entstanden viele kleine Brötchen,
die auf Backpapier gelegt, mit Milch bestrichen und
dann in den Backofen gegeben wurden.
Schnell wurde die Küche aufgeräumt und sauber gemacht,
während die Brötchen im Ofen schwitzten. Nach einer
Abkühlzeit konnten wir dann endlich unsere Brötchen
probieren.
Deutlich konnten alle den Unterschied zwischen den
Brötchen erkennen und auch schmecken: Die einen
Brötchen waren sehr hell und fein, die anderen
Brötchen waren viel dunkler und auch krümeliger
im Teig. „Aber sie schmecken beide sehr gut!“,
sagten die Kinder und so schnell wie es nur in der Schule
sein kann, waren die vier Bleche mit Brötchen leer
und die Bäuche und Brotdosen der Kinder gut gefüllt.
„Diese Brötchen werde ich auch mal zu Hause
für meine Familie backen!“, konnte man noch
auf dem Weg aus der Küche in den Klassenraum hören.
Für die Klasse 4a,
MS
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