Lange freuten sich die Kinder der Klasse 3a auf diese
zwei Tage, die wir nun in der vergangenen Woche erleben
durften.
Gemeinsam erlebten wir zwei tolle Tage, die wir nicht
in der Schule, sondern an einem anderen Ort verbrachten.
Am Mittwoch kamen wir aufgeregt mit einem Rucksack und
Reiseproviant, sowie unseren Schlafsachen in der Schule
an. Einige letzte kleine Absprachen wurden getroffen
und dann machten wir uns in einer langen Kinderschlange
zusammen mit unseren Begleitern auf den Weg zum ZOB
in Böklund. Unsere erste Station hieß nämlich: Busfahrt
nach Flensburg. Auf einer großen Übersichtskarte hatten
wir uns schon einmal die Strecke, die wir nun fahren
sollten, angesehen und wussten daher, dass die Fahrt
eine Weile dauern würde. An jeder Haltestelle stiegen
weitere Fahrgäste ein und der Bus wurde immer voller.
In Flensburg angekommen, stiegen wir am ZOB aus. Dieser
ZOB ist wesentlich größer als der in Böklund, aber zum
Glück kannten wir uns aus und wussten, wo es lang ging.
Über die große Kreuzung ging es schnell hinüber zur
Hafenspitze. Dort entdeckten wir natürlich sofort den
Spielplatz, den wir sofort eroberten und uns erst einmal
ausgiebig austobten. Hier verbrachten wir auch unsere
Frühstückspause und schossen die ersten Erinnerungsfotos.
Gut gestärkt machten wir uns dann auf den Weg am Hafen
entlang Richtung Phänomenta. Das war nämlich unser erstes
großes Ziel in Flensburg. Frau Stahmer erzählte uns
auf dem Weg einiges über Flensburg, die Alexandra und
den Museumshafen, an dem wir auch vorbei kamen. Dort
staunten wir erst einmal über die ziemlich alten Schiffe,
den riesigen Anker und die vielen kleinen Seesterne,
die wir im Hafenbecken entdecken konnten.
Danach ging es weiter Richtung Nordertor. Direkt neben
dem Nordertor war der Eingang zur Phänomenta. Nachdem
wir unsere Rucksäcke und Jacken abgelegt hatten,
wurden wir begrüßt, mit einem Eintrittsbändchen
ausgestattet und bekamen ein paar wichtige Informationen
für unseren Besuch: „Spielen und Anfassen
ist hier erlaubt! Probiert aus, was man an den Exponaten
machen kann. Wenn ihr Fragen habt, helfen wir euch gerne!“
So lautete die Aufforderung an uns, diesen Tag in der
Phänomenta zu begehen. Gesagt, getan! Schnell verteilten
sich alle Kinder der Klasse an den verschiedenen Exponaten
und probierten, experimentierten, erlebten und freuten
sich über die einzelnen Stationen.
Viel zu schnell meldete sich der Magen wieder und verkündete
die Mittagspause, die wir gemeinsam mit allen in der
Schülercafeteria einnahmen. Anschließend
verteilten wir uns wieder auf das gesamte Gebäude
und forschten noch ein wenig weiter. Das Fazit von allen
war eindeutig: „Hier ist es genial. Da muss ich
unbedingt noch einmal hin!“ Leider geht aber selbst
die schönste Spielzeit irgendwann zu Ende und wir
mussten uns wieder auf den Weg machen.
Allerdings freuten wir uns auch schon wieder auf das
neue Erlebnis, denn wir wollten mit dem Zug nach Tarp
fahren. Schnell machten wir uns also auf den Weg durch
die Innenstadt. Zwischendurch bestaunten wir die vielen
Kirchen, die langen Leinen mit hängenden Schuhen in
der Luft, die Nixe und den Neptunsbrunnen, sowie drei
tolle Hinterhöfe in der Roten Straße, die uns besonders
gut gefielen.
Am Bahnhof besorgte Frau Stahmer die Tickets und wir
machten uns auf den Weg zum Gleis. Wir suchten uns einen
Wagen, in dem wir fast alleine saßen und konnten
so über das Gesehene sprechen und uns auf die Fahrt
freuen. Kurz vor Fahrtbeginn wurden wir mucksmäuschenstill,
um das Starten des Motors zu hören, aber das war
so leise, dass wir erst merkten, dass wir losgefahren
sind, als der Bahnhof sich zu „bewegen“
schien. Das war ein lustiges Gefühl. „Wie
lange dauert es denn, bis wir im Hotel
ähh
in der Jugendherberge
ähh, nein, in der Familienbildungsstätte
sind?“, so eine häufig gehörte Frage
der Kinder. Zugegebenerweise hatte der Fußmarsch
durch die Stadt die Kinder doch ein wenig ermüdet.
Nach einer viel zu kurzen Fahrt mussten wir noch einmal
ein kurzes Stückchen laufen und konnten dann unser Nachtquartier
in der Familienbildungsstätte in Tarp beziehen. Das
Übernachtungsgepäck sollte uns wenig später von einigen
Eltern (Vielen Dank noch einmal!) gebracht werden. In
der Zwischenzeit erkundeten wir die Räume, schoben die
ersten Tische und Stühle beiseite und schufen so Platz
für unser Nachtlager.
Der Spielplatz auf dem Schulhof ganz in der Nähe wurde
schnell gefunden und plötzlich konnten auch die müden
Beine wieder laufen und spielen. Als das Gepäck gebracht
wurde, halfen wir wie die Bienen beim Ausladen und suchten
uns unsere Plätze, um die Matratzen, Schlafsäcke und
Kuscheltiere bereitzulegen.
Der Magen meldete sich so langsam wieder und so machte
sich die Abendessen-Kochgruppe auf den Weg zum Supermarkt,
um die Zutaten für das geplante Essen zu besorgen. Gut
gelaunt kamen alle wieder und fingen sofort an, die
Kartoffeln zu schälen, Quark in Schälchen zu verteilen
und Gemüse zu schnippeln. Immer wieder wurden die Teller
mit Kartoffeln und Gemüse gefüllt und schnell leer gegessen.
In großer Runde isst es sich besonders gut und es schmeckt
gleich doppelt lecker. In der Zwischenzeit durften die
Frühstücksgruppen-Kinder den Spielplatz der Schule erobern
und tobten noch einmal ausgelassen.
Mit knurrendem Magen kamen wir zusammen mit Frau Juhász,
die uns noch einmal besuchen kam, in der Familienbildungsstätte
wieder an und hatten das große Glück, dass
das Abendessen schon so gut wie auf dem Tisch stand.
Schnell Händewaschen und dann ein kräftiges
„Guten Appetit!“ für alle.
Richtig gemütlich wurde es, als wir die Kerzen
auf den Tischen anmachten und das Licht dimmten. Eine
„gefräßige Stille“ setzte ein,
die nur durch Fragen nach Kartoffeln, Würstchen
und co. unterbrochen wurde.
Satt und zufrieden räumten alle gemeinsam auf
und eine Frage, die Eltern sonst vermutlich nicht so
häufig zu dieser Tageszeit hören, wurde laut
gestellt: „Dürfen wir uns schon umziehen
und ins Bett gehen?“ Die viele frische Luft und
das Laufen machen ganz schön müde
So
wurden die Schlafanzüge und Zahnbürsten gezückt
und alle machten es sich in den Betten gemütlich.
Den Abend wollten wir aber noch ein wenig länger genießen
und so sangen wir mit Gitarrenbegleitung einige Chor-
und Klassenhits aus voller Kehle. Anschließend las uns
Frau Stahmer noch aus unserem Klassenlesebuch vor, das
wir sonst immer in der Frühstückspause hören können
und an der einen oder anderen Stelle mussten wir wieder
laut lachen.
Die ersten Kinder konnten gerade noch dem Ende des
ersten Kapitels lauschen, dann waren sie auch schon
eingeschlafen. Auch alle anderen folgten diesem Beispiel
und bald schlummerten alle Kinder gemütlich und zufrieden
in ihren Matratzenlagern.
Am nächsten Morgen wurden wir spät wach und standen
erst auf, als die erste Stunde in Böklund schon fast
vorbei war. Unser Hunger meldete sich und die Frühstückgruppen-Kinder
sollten sich schnell zum Einkaufen auf den Weg machen.
Bald dufteten die Brötchen aus dem Ofen mit den Laugenstangen
um die Wette und wir genossen auch unser Frühstück in
vollen Zügen. Das anschließende Aufräumen, Sachen packen
und putzen ging fast wie von selbst und so konnten wir
in aller Ruhe noch einmal Tarp ein wenig erkunden.
In Kleingruppen mit einem großen Begleiter machten
wir uns mit Dorfplan und Rallyefragen ausgestattet bei
bestem Wetter auf den Weg durch den Ort. Wir fanden
die Kirche und die Polizei, den Springbrunnen mit dem
Hahn und das Amt. Auch an der Mühle waren wir. Die Zeit
verging mal wieder viel zu schnell, aber auf dem Rückweg
durften wir noch ein Überraschungseis genießen. Weil
zwei Gruppen schon wieder an der Familienbildungsstätte
auf uns warteten, brachten wir ihnen natürlich auch
ein Eis mit.
Gut gelaunt und fröhlich konnten wir die Eltern
begrüßen und schnell wurden die ersten Erlebnisse
erzählt. Mit einem letzten Gruß an alle und
einer Aussage wie: „In der Familienbildungsstätte
ist es richtig toll. Können wir das nicht mal wieder
machen? Zum Beispiel, wenn wir in der vierten Klasse
sind?“, machten sich bald auch die letzten Kinder
mit ihren Eltern auf den Weg nach Hause.
Vielen Dank an alle, die uns an diesen zwei Tagen tatkräftig
unterstützt haben! Es waren zwei tolle und spannende
Tage und ich finde, dass wir die „Feuerprobe“
für die Klassenfahrt am Ende des Jahres super gut
bestanden haben! Ich freue mich schon auf die Fahrt
mit euch!
MS
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