Schon lange fieberten die Kindergartenkinder, die
im Sommer zu uns an die Schule kommen wollen, dieser
Zeit, die sie jetzt erleben dürfen, entgegen. Schulluft
im vertrauten Rahmen, mit den Freunden und Erzieherinnen
aus dem Kindergarten schnuppern, stand auf dem „Stundenplan“.
Auch die Schulkinder freuten sich auf die zwei Wochen
und fragten bereits Anfang Februar gespannt nach, wann
denn die Kindergartenkinder endlich zu Besuch kommen
sollten.
Dieser Schuleinzug zeigte sich in den vergangenen
Jahren als ein so positiver erster Schritt in das große
Schulgebäude und auf dem Weg zur Einschulung, dass
wir ihn in unsere gemeinsame Arbeit aufgenommen und
fortgeführt haben. Gut gestärkt und mit dem
Gebäude, der Lautstärke, den vielen großen
und kleinen Auenwaldlern bekannt, ist der Start in den
neuen Lebensabschnitt „Schule“ für
die Kindergartenkinder um einiges leichter.
Nun ist es soweit und die Kindergartenkinder sind mit
ihren Erzieherinnen in unseren Betreuungsraum „eingezogen“.
Der Montag war noch sehr ruhig und die Kinder zurückhaltend,
doch bereits am Dienstag wussten sie bestens Bescheid,
wo sie morgens die Jacken aufhängen, die Schuhe
ausziehen und ihre Brottasche unterbringen konnten.
Gemeinsam mit ihren Erzieherinnen eroberten sich die
Kinder den Weg zu den Toiletten und nutzen den Schulhof
‒ auch schon in den Pausen, in denen die Schulkinder
auch auf dem Schulhof sind. Mit Rücksicht aufeinander
können nämlich klein und groß auch wunderbar
gemeinsam spielen und so merkte manch Außenstehender
bereits heute nicht mehr, wer noch Kindergartenkind
und wer schon Schulkind war. Als Besonderheit erleben
die Kindergartenkinder zusammen mit den Erstklässlern
ein Projekt, das immer in einem Tandem ausprobiert werden
darf. Das bedeutet, dass ein Kindergartenkind gemeinsam
mit einem Erstklässler zu einem bestimmten Themenbereich
‒ in diesem Jahr „Alle meine Sinne“
‒ etwas erleben darf.
Mit allen Sinnen durften die Kinder in diesem Jahr
verschiedene Aufgaben und Spiele ausprobieren. Von den
großen Erstklässlern wurden die Kindergartenkinder
gemeinsam mit einer Pfadfinderin und einem Lehramtsstudenten
im Betreuungsraum abgeholt. Zusammen ging es dann in
den Clubraum bei der Sporthalle. Dort durfte zunächst
einmal auf der wichtigen Stempelsammelkarte der eigene
Name eingetragen werden und schon sollte es auch losgehen.
An verschiedenen Stationen konnten Spiele zu den Bereichen
„sehen“, „hören“, „tasten“,
„schmecken“ und „fühlen“
ausprobiert werden. So versuchten die Kinder nur durch
Schmecken herauszufinden, ob es sich bei den Flüssigkeiten,
die sie auf einer Löffelspitze angeboten bekamen,
um Zuckerwasser oder Zitronensaft handelte. „Ist
das sauer!“, hörte man an dieser Station
häufig. Auch der Geruchssinn wurde auf die Probe
gestellt, als es darum ging, drei verschiedene Gerüche
wie in einem Memory zuzuordnen. Lustig war hier dieses
Gespräch zwischen einem Kindergartenkind und einem
Schulkind: „Puh, an dieser Dose rieche ich nicht
noch einmal! Das stinkt mir zu sehr!“ „An
der Dose musst du ja auch gar nicht noch mal riechen,
aber du musst die passende andere Dose finden“,
sagte ein Kindergartenkind. „Das ist aber gemein!“,
erwiderte das Schulkind zähneknirschend und hob
die nächste Dose an die Nase. „Bäh,
ich habe die Dose gefunden.“
Mit viel Spaß und Lachen konnte man die Kinder
an den Stationen beobachten. Auch der Tastsinn wurde
erprobt und verschiedene Gegenstände in einem Tastkasten
oder an einer Tastschnur erfühlt und benannt. Das
Spiel „Aschenputtel“ machte allen viel Spaß.
Hier mussten mit verdeckten Augen 10 gleiche Gegenstände
von einem Tablett heruntergesammelt werden. Die Schwierigkeit
war, dass vier Kinder gleichzeitig spielten und so viele
Hände auf dem Tablett herumwuselten.
Genaues Hinhören war an der Hör-Memory-Station
gefragt, an der Fotodosen mit unterschiedlichen Inhalten
geschüttelt und durch das Schütteln einer
zweiten Dose der passende Partner gefunden werden musste.
So gab es im Clubraum viele verschiedene Stationen und
Spiele und die Zeit verging viel zu schnell! Gerne hätten
alle Kinder noch länger gespielt und ausprobiert.
„So macht Schule richtig Spaß!“ war
die einstimmige Meinung aller Kinder!
Vielen Dank an unsere zwei Großen, die die Kinder
in dieser Zeit betreut und durch die Spiele geführt
haben! Vielen Dank auch an die Kindergärten, die
dieses Projekt „Schuleinzug“ auch in diesem
Jahr wieder mit uns gemeinsam durchführen und so
ihren Kindern den Einzug in die Schule nach den Sommerferien
einen Schritt leichter gestalten.
Für alle jetzigen und zukünftigen Auenwaldler,
MS
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