Eine ganze Woche lang erhielten die Schülerinnen
und Schüler der Auenwaldschule Grundschule die Möglichkeit,
die Sportart Judo für sich zu entdecken. Möglich machte
dieses Angebot Frau Okur-Zink, die als Judotrainerin
in Tarp tätig ist und sich viel Zeit nahm, jede einzelne
Grundschulklasse mit zwei Stunden zu betreuen. Täglich
kamen begeisterte Kinder aus der Sporthalle, und berichteten
wortgewaltig, was sie alles erlebt hatten. Unser Dank
gilt Frau Okur-Zink, die mit großem Elan und Engagement
unseren Schülern einen Einblick vermittelte, der vielen
Kindern verschlossen bleibt. Ein herzliches Dankeschön
gilt ebenfalls dem TSV Tarp, der die Kooperation zwischen
Verein und Schule anbot. Auch Materialien, Plakate und
jede Menge Informationen konnten auf diese Art vermittelt
werden.
Frau Okur-Zink, die das Projekt initiierte und begleitete,
berichtet nun hier zusammenfassend, was genau die Kinder
in der Sporthalle so alles erlebten:
In der vergangenen Woche stand bei allen Schülern
der Auenwaldschule Grundschule Judo auf dem Stundenplan.
Das Kooperationsprojekt „Tag des Judos“
zwischen dem TSV Tarp und der Auenwaldschule Grundschule
sollte allen Kindern die Möglichkeit bieten, in
die Sportart Judo hinein zu schnuppern.
In der ersten Stunde lernten zunächst alle Kinder
klassenweise das Begrüßungsritual kennen,
bei dem man sich vor seinem Partner verbeugt. Nach einem
Aufwärmspiel, um die Hemmungen fallen zu lassen,
ging es gleich in den Zweikampf am Boden. Die Kinder
lernten den ersten Haltegriff und wie man diesen anwendet.
Hierbei wurde besonders auf das Wohlergehen des Partners
geachtet und geübt, zusammen zu arbeiten. Anschließend
wurde ein Bodenrandori (am Boden miteinander kämpfen)
durchgeführt. Das Ziel war es, den Partner auf
den Rücken zu drehen und diesen zehn Sekunden festzuhalten.
Alle Schüler zeigten großen Ehrgeiz, aber
vor allem zeigten sie, wie faires, regelgeleitetes Kämpfen
miteinander auch in der Schule ohne viele Vorkenntnisse
funktionieren kann. Die Begeisterung bei dieser Art
des Kräftemessens war in der ganzen Halle zu spüren.
Als Theorieteil wurden fünf Judo-Werte (Mut, Höflichkeit,
Wertschätzung, Hilfsbereitschaft, Freundschaft)
besprochen und für jeden wurde ein Schüler
oder eine Schülerinnen gefunden, die diese Werte
schon im Alltag leben. Für denjenigen wurde kräftig
applaudiert.
In der zweiten Stunde lag das Standprogramm an. Alle
Schüler sollten lernen, wie man richtig fällt,
ohne sich den Kopf oder die Arme zu verletzen. Dies
forderte viel Konzentration, was gerade in der Schule
in einer großen Gruppe oft schwer ist. Aber die
Schüler verhielten sich sehr diszipliniert und
übten das Fallen rückwärts mit dem nötigen
Ernst. Danach wurde der erste Wurf (O-soto-gari/Große
Außensichel) geübt. Es ging darum, auf den
Partner zu achten und diesen beim Fallen auch festzuhalten.
Dies gelang der 1. bis 4. Klasse sehr gut. Am Ende sollte
das Gelernte wieder in einem Randori (Kampf) angewendet
werden, allerdings diesmal im Stehen. Das Ziel war es,
den anderen kontrolliert auf den Rücken zu werfen.
Die Kinder zeigten spannende Kämpfe und manchmal
gewann einer auch ganz überraschend.
Es zeigte sich, dass beim Judo nicht nur die Kraft,
sondern auch die Technik eine Rolle spielt. Am Ende
eines Kampfes wurde immer der gegenseitige Respekt im
Form einer Verbeugung und Händeschütteln gezeigt.
Vor dem Verabschieden wurden auch hier noch weitere
Judo-Werte (Respekt, Ernsthaftigkeit, Ehrlichkeit, Selbstbeherrschung,
Bescheidenheit) besprochen und ein Vorbild-Schüler
gefunden ‒ manchmal stand auch die Klassenlehrerin
als Vorbild da. Alle Klassenlehrerinnen konnten mindestens
eine Stunde zugucken und ihre Schüler aus einem
anderen Blickwinkel sehen, was eine interessante Erfahrung
war.
Nach jeder Stunde mussten wir mit Entsetzen feststellen,
dass wir uns schon wieder verabschieden mussten. Es
fielen oft die Sätze „Oh, ist es schon vorbei?“
oder „Können wir das mal wieder machen?“.
Aus diesen Gründen wird Judo oder Ringen und Raufen
jetzt wohl öfter mal in den Sportunterricht mit
eingebunden.
Ich bedanke mich bei allen Schülern, die diese Woche
zu einer besonderen Sportwoche mit viel Begeisterung
gemacht haben.
KO
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