Es lässt sich nicht länger abstreiten: Auch wenn wir
in den vergangenen Wochen noch sonnige Tage und spätsommerliche
Temperaturen genießen konnten, hat der Herbst unverkennbar
Einzug gehalten, denn die Bäume sind fast kahl und Nebelfelder
lassen die Luft kühl und feucht wirken. Herbstlieder
wurden schon vor ein paar Wochen in das Chorprogramm
aufgenommen ‒ daher freuten wir uns sehr, vom Sanatorium
in Uelsby eingeladen worden zu sein, um die inzwischen
gut geübten Lieder vorzutragen.
Bereits beim Betreten des Gebäudes in Uelsby war
greifbar, wie sehr sich die Bewohner über die Ankunft
der Kinder freuten. „O, so viele Kinder!“,
meinte eine Dame und lächelte die Kinder voller
Vorfreude an. Schnell war der Zuschauerraum besetzt
und viele Gesichter schauten erwartungsvoll auf die
Tür des Vorbereitungsraumes, in dem die Kinder
sich kurz einsangen und ihre Jacken deponierten.
Als die Kinder sich für den ersten Auftritt im Untergeschoss
aufgestellt hatten, fragte eine Bewohnerin gleich, wie
viele Kinder denn mitgekommen seien. Die Zahl der Anwesenden
Chorsängerinnen und -sänger beeindruckte die Zuhörer
schon sehr, aber zu hören, dass das nur rund 1/3 der
eigentlichen Chorgröße ist, sorgte für großes positives
Erstaunen. Die Herbstlieder, die daraufhin angestimmt
wurden, gefielen den Bewohnern des Sanatoriums sehr
gut.
Anschließend wurde ein freches Lied angestimmt - allerdings
musste das zuvor ein wenig erklärt werden, damit die
Zuhörer den Textinhalt auch genießen konnten. Ausnahmsweise
dürfen die Kinder in diesem Lied laut hörbar über ein
Nahrungsmittel nörgeln - allerdings nur über ein frei
erfundenes Lebensmittel: das Paprikagelee. Sehr überzeugend
und mitreißend präsentierte der Chor also die Geschichte
vom Erfinder des Paprikagelees, dem trotz reichhaltiger
Versuche nicht gelingen will, dem Gelee einen gewissen
Wohlgeschmack abzutrotzen. Es ließ sich einfach nicht
ändern: Paprikagelee schmeckte einfach furchtbar! Dass
in Wirklichkeit auch eine Liebesgeschichte im Lied versteckt
war, erschloss sich den aufmerksamen Zuhörern in der
letzten Strophe - und wurde mit fröhlichem Gelächter
kommentiert.
Ein anschließender Schlager wurde sogar mitgesungen
‒ und traf den Nerv der Zuhörer offensichtlich
vollkommen. Es wurde viel applaudiert und aufmerksam
zugehört ‒ ein rundum schöner Auftritt
also.
Schnell ging es durch das Treppenhaus in das Obergeschoss.
Hier wiederholten wir das Programm noch einmal im oberen
Speisesaal. Auch hier warteten schon viele Zuhörer,
die die eingängigen Melodien mitgingen und die Kinder
mit einem Lächeln belohnten. Eine Bewohnerin, die sich
jedes Mal ganz besonders über den Chorbesuch freut,
suchte sogar das Gespräch mit der Chorleiterin und strahlte
über das ganze Gesicht.
Als kleine Belohnung gab es am Schluss der Aufführung
eine Süßigkeit für die Kinder.
Es tut gut zu sehen, welche Freude man Menschen mit
ein bisschen Musik und ganz viel Kinderlachen bereiten
kann. Wieder einmal sind Generationen für einen Moment
näher aneinander gerückt.
DJ
|