Oftmals ist man sich gar nicht bewusst, was für ein
Glück man hat, gesund durch das Leben zu gehen. Die
jungen Beine der Grundschulkinder tragen sie wie selbstverständlich
überall hin und das Leben erscheint so greifbar. Um
so mehr war es uns ein Anliegen, zu den Menschen zu
gehen, die uns beim Weihnachtskonzert nicht besuchen
konnten, weil ihre Beine sie nicht einfach in unsere
Aula tragen konnten.
Für den Montag nach unserem Weihnachtskonzert hatten
wir uns im Seniorenwohnpark Buchenhain eingeladen, um
ein wenig für die dortigen Bewohner zu singen.
Der Aufenthaltsraum war festlich geschmückt und einige
Bewohner warteten schon gespannt auf den Grundschulchor.
Da der Raum nicht so groß ist, waren wir nur etwa mit
der Hälfte der Chorkinder gekommen. Zwei Konzerte hatten
die Kinder in den vergangenen drei Tagen schon erlebt
‒ und zuvor viele Proben. Nun konnten sie sehr ruhig
und professionell an das bevorstehende Konzert herangehen.
Im Vorwege hatten wir darüber gesprochen, wie es wohl
sein mag, älter zu werden und auf Hilfe angewiesen zu
sein. Viele Kinder berichteten, dass ihre Eltern sich
im Buchenhain engagieren, dass Urgroßeltern dort wohnen,
oder dass sie schon zu einem kleinen Konzert oder Vortrag
beispielsweise mit der Klavierlehrerin dort waren.
Der Chor sang einen Ausschnitt aus dem diesjährigen
Weihnachtskonzert und freute sich sehr über spontane
Äußerungen aus dem Publikum, wie z.B. „Das
war ganz großartig!“ oder „Wir würden
uns sehr freuen, wenn ihr mal wieder kämet.“
Einige Bewohner weinten vor Rührung ‒ und
das wiederum hat unsere Schülerinnen und Schüler
sehr bewegt.
In Zeiten, in denen wir immer weniger Raum füreinander
haben, finden wir, dass wir uns genau diese Momente
nehmen sollten, um anderen Menschen ein wenig Freude
zu schenken.
DJ
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