In der letzten Wald-AG-Stunde vor den Sommerferien
bekamen wir ganz besonderen Besuch: Emma I, Luna,
Emma II und Bobby warteten schon gespannt mit ihren
Begleitern auf uns, als wir uns leise ins Klassenzimmer
schlichen, um unseren Besuch nicht zu erschrecken. Es
war immerhin der erste Besuch in einer Schule für
Kinder, den die vier erlebten. Genauso aufgeregt wie
wir waren auch die Besucher. Sie schauten sich immer
wieder mit ihren kleinen oder großen Augen um,
schnupperten in der Luft oder drehten sich auf ihren
Plätzen, um gut gucken und liegen zu können.
Manchmal konnte man auch aufgeregtes Fiepsen hören.
Aufmerksame Leser wissen natürlich, wer uns da
besuchte: Es waren vier Vierbeiner zusammen mit ihren
Haltern, die uns von ihrer Arbeit und dem Training mit
den Hunden berichten und auch etwas zeigen wollten.
„Rettungshunde braucht man, um Menschen zu finden,
die sich im Wald verirrt haben und nicht mehr alleine
herausfinden können“, so die Antwort der
Kinder auf die Frage, wofür Rettungshunde wohl
eingesetzt werden. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst
viele Menschen wissen, dass es die Rettungshunde gibt,
damit sie im Notfall zur Hilfe geholt werden können.
Genau deswegen hatte Frau Stahmer die ASB-Rettungshundestaffel
aus Flensburg für uns eingeladen.
Im Klassenzimmer durften wir uns erst einmal mit den
Hunden bekannt machen und lernten gleich, wie man einen
Hund richtig begrüßt und worauf man achten
sollte: In die Hocke gehen und den Hund auf sich zukommen
lassen. Hunde, die in einem Rettungseinsatz unterwegs
sind, müssen einen guten Grundgehorsam haben. Viele
verschiedene Kommandos ‒ wie Sitz, Platz, Steh
und Bleib ‒ müssen die Tiere gut beherrschen.
Gemeinsam mit Emma und Luna und ihren Halterinnen durften
auch wir einmal ausprobieren, ob die Hunde auch auf
uns hören. Jedes Kommando wurde von uns mit einem
Leckerli belohnt, denn so lernen die Hunde am besten.
Aber nicht nur Futter, sondern besonders auch die Stimme
und besondere Spielzeuge dienen als Bestätigung.
Schnell wurde uns klar, dass Hunde sich genauso wie
Kinder über eine tolle Leistung und über ein
Lob freuen.
Nachdem wir noch einige Fragen klären konnten
und Emma uns noch einige tolle Tricks wie Kriechen,
„Moin“-sagen, eine Rolle machen und rückwärts
laufen zeigte, machten wir uns auf den Weg nach draußen.
Auch wenn wir von oben immer wieder ein wenig nass
wurden, hatten wir richtig viel Spaß, als ein Tunnel
aufgebaut und erst einmal von uns ausprobiert werden
durfte. Mit eingezogenem Kopf krochen wir so schnell
wie möglich durch den Tunnel. Aber so schnell wie Luna
und Emma konnten wir nicht durch den Tunnel kriechen.
Solche Übungen sind für Rettungshunde besonders wichtig,
weil sie ja auch im Einsatz vielleicht einmal durch
eine enge Röhre oder Dickicht laufen müssen. Auch das
Springen über Hindernisse muss geübt werden.
Bei der nächsten Übung durften wir die Hindernisse
sein. Zwei Kinder setzten sich gegenüber und bildeten
mit ihren Armen eine Hürde, über die die Hunde dann
mit viel Schwung sprangen.
All diese Aufgaben und noch viele andere sind für die
Hunde wie ein Spiel, damit sie mit Spaß arbeiten und
viel Positives damit verbinden, Menschen zu suchen und
zu finden. Die Vierbeiner, die bei uns zu Besuch waren,
sind alle noch in der Ausbildung. Sie konnten uns aber
sehr eindrucksvoll zeigen, wie sie Menschen suchen und
dann ihrem Hundeführer zeigen, dass sie die gesuchte
Person gefunden haben. Hierbei gibt es nämlich unterschiedliche
Möglichkeiten. Einige Hunde bleiben bei der gefundenen
Person und bellen, bis ihr Halter kommt, andere kommen
zu ihrem Halter zurück und springen diesen an. Dann
gehen beide gemeinsam zu der gesuchten Person zurück.
Hier konnte man gut sehen, wie viel Spaß die Hunde hatten
und dass sie unbedingt arbeiten wollen, denn auf dem
Weg zur gesuchten Person zogen sie sehr stark an ihrer
Leine.
Leider konnten wir durch den starken Regen und ein
Gewitter keine Menschensuche im Freien machen, sodass
wir in die Schule zurückgingen und dafür in der Aula
noch einmal die Gelegenheit hatten, in kleinen Gruppen
von Emma und Luna und der zweiten Emma gesucht und gefunden
zu werden. „Das war ganz schön spannend und aufregend,
weil man gar nicht wusste, wann der Hund kommt“, sagte
ein „vermisster“ Schüler, als er wieder bei uns allen
saß.
Viele von uns nutzten am Ende noch einmal die Möglichkeit,
Fragen zu stellen, die alle ausgiebig beantwortet wurden.
So waren wir alle sehr überrascht, dass alle Mitglieder
der Rettungshundestaffel ehrenamtlich arbeiten und man
nicht einfach wie bei einem Hobby mal ein Training ausfallen
lassen kann. Alle waren sich einig, dass es wirklich
toll ist, dass es Menschen gibt, die sich für andere
einsetzen und ihnen helfen. Zum Schluss bedankten wir
uns bei allen Mitgliedern der Rettungshundestaffel mit
Leckerlis für die Hunde und Naschis für die
Menschen: „Vielen Dank, dass ihr heute bei uns
ward und so spannende Sachen mit uns gemacht habt!“
Vielen Dank an die ASB-Rettungshundestaffel Flensburg
für diese tolle und abwechslungsreiche AG-Stunde, die
allen Schülerinnen und Schülern viel Freude und Wissenswertes
bereitet und eine Menge neue Erfahrungen ermöglicht
hat.
MS
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