Anschrift Auenwaldschule

 
„Fass mich nicht an!“

16.06. - 11.07.2014
 

In den vergangenen Wochen gab es ein besonders wichtiges Thema, mit dem sich unsere Schülerinnen und Schüler intensiv beschäftigten. In einer Klasse wurde als Einstieg ein Bilderbuch von Veronica Ferres gelesen und besprochen. Für einen besseren Einblick in die Geschichte haben die Kinder diese hier für sie noch einmal zusammengefasst:

„Jonas geht in die Grundschule. Er geht einmal in der Woche mit seiner Klasse ins Schwimmbad. Eigentlich mag er diese Besuche gar nicht so gern. Schwimmen kann er nämlich noch nicht und die Übungen, die die Nichtschwimmer machen sollen, findet er einfach nur peinlich. Beim letzten Schwimmbadbesuch ärgerten ihn andere Kinder aus seiner Klasse und Jonas nahm sich eine Auszeit im Umkleideraum. Plötzlich kam ein älterer Junge und sprach ihn an. Dieser Junge wollte ganz komische Sachen von ihm wissen. Das fand Jonas ganz blöd und machte ihm ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Jonas fand das gar nicht gut und wollte schnell wieder zurück ins Wasser gehen. Aber der große Junge versperrte ihm den Weg. Jonas bekam Angst. Dann kamen größere Jungs in die Umkleidekabine und Jonas konnte schnell weglaufen. Der große Junge sagte noch: „Das ist unser Geheimnis! Erzähl das bloß nicht weiter, sonst bekommst du Ärger!“ Jonas hatte jetzt gar keine Lust mehr auf das Schwimmen und war auch ein bisschen gemein zu seinem besten Freund. Der konnte das gar nicht verstehen. Jonas sagte: „Ich darf das nicht sagen. Es ist sozusagen ein Geheimnis!“ „Ein blödes Geheimnis ist das, wenn man davon so schlechte Laune bekommt!“, meinte sein bester Freund. Da erzählt Jonas doch, was passiert ist. Sein Freund war erschrocken und hatte eine gute Idee. Gemeinsam gingen sie zu Jonas Mama und erzählten ihr alles. Sie war stolz auf Jonas und sagte ihm: „Es war richtig, dass du mir das erzählt hast. Niemand darf dir so etwas sagen oder etwas mit dir machen, das du nicht möchtest!“

Gemeinsam wurden die Bilder betrachtet und Stimmungen und Gefühle abgelesen, erläutert, was der Grund für einzelne Situationen in der Geschichte sein könnte und Lösungen und Ideen gesammelt, wie man helfen könnte. Immer wieder gab es für die Kinder die Möglichkeit, eigene Erlebnisse zu schildern, in denen sie sich unwohl fühlten, Ängste hatten oder eine Situation erlebten, in denen sie einmal Hilfe brauchten. „Eigentlich soll man aber mit Fremden nicht reden“, so sagte in diesem Zusammenhang eine Schülerin. Im Gespräch konnten wir klären, dass diese Einstellung grundlegend genau richtig ist, aber manchmal gibt es Momente, in denen darf und soll man auch Fremde ansprechen, um Hilfe zu bekommen. Hier ist es wichtig, auf das eigene Bauchgefühl zu hören und sich selbst zu vertrauen.

Anschließend besuchten wir mehrfach die Ausstellung „Echt klasse“ der PETZE, die bei uns im Hause war. Hier konnten wir an unterschiedlichen dreieckigen Stelen spielen, lesen, ausprobieren und eine ganze Menge erleben. Besonders an den Stelen, die sich mit „Berührungen“ und „Gefühlen“ beschäftigten, entwickelten sich spannende Gespräche unter den Schülerinnen und Schülern. So wurden zunächst gemeinsam die einzelnen Körperteile benannt und anschließend weiße und schwarze Magnetpunkte an die Stellen geheftet, an denen man berührt oder eben auch nicht berührt werden mag. Schnell waren sich die Kinder einig, dass es ganz bestimmte Stellen gibt, an denen keiner berührt werden mag. Andere Stellen dürfen nur bei einigen Kindern nicht berührt werden. „Ich mag nicht so gerne am Arm festgehalten werden.“ „Bei mir kitzelt das am Fuß immer so doll. Deswegen mag ich das nicht.“

An anderen Stelen konnten Gefühle zugeordnet, Situationen bewertet oder das „Nein-sagen“ geübt werden. Nicht nur der Knautschsack zum Gegentreten, sondern auch eine Lärmampel, die bei einem lauten „Nein“ ein Diskolicht produzierte, begeisterten die Kinder besonders. Der Jubelthron wurde gerne besucht. Insbesondere die Kinder, die sich selber unsicher fühlen und nicht so selbstbewusst sind, setzten sich gerne einmal mehr auf den Thron und ließen sich in aller Ruhe bejubeln. „Das ist ein tolles Gefühl!“

Die Zeit in der Ausstellung ging jedes Mal viel zu schnell vorbei und wir freuten uns sehr darüber, dass die Ausstellung bei uns im Hause war und wir sie so mehrfach besuchten konnten. Im Klassenraum sprachen wir immer wieder, auch in Kleingruppen oder mit einem Partner, darüber, was wir erlebt und gesehen haben und gemeinsam konnten alle Kinder der Grundschule von den Besuchen dieser Ausstellung folgendes mitnehmen: „Mein Körper gehört mir! Ich darf alleine über ihn bestimmen und wenn ich Hilfe brauche, darf ich sie mir holen!“

MS

 

 

pdf-Datei

August 2014

Ich bin ich ‒ und das ist gut so! (Ausstellung der PETZE: „Echt klasse“)
Südangeln Rundschau
(254 KB)

pdf-Datei

10.07.2014

Sexuelle Gewalt: Schüler lernen sich zu wehren
Schleswiger Nachrichten
(307 KB)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
Letzte Aktualisierung am:
02.06.2021
 
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